Eziden

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Autonomierat von Şengal mobilisiert Eziden gegen drohenden Angriff

Der Autonomierat Şengal (MXDS) ruft die kurdische Gesellschaft zur Mobilisierung und wendet sich an die internationale Öffentlichkeit. Er befürchtet einen weiteren „Ferman“ (Genozid), den 75. Genozid gegenüber dem ezidischen Volk.

Von hodo
Autonomierat von Şengal mobilisiert Eziden gegen drohenden Angriff
Kämpferinnen und Kämpfer der YBS (foto: YBS)

Hntergrund ist das Abkommen zwischen der irakischen Zentralregierung in Bagdad und der Autonomieregion unter Barzanis Regionalregierung mit der PDK. Das Abkommen kam unter Einfluß der imperialistische Kräfte der Türkei und der USA zustande. Nach dem Abkommen soll die Verwaltung der Region der Autonomieregierung Barzanis unterstehen, und die „Sicherheit“ der irakischen Zentralregierung. Dazu müsse die Region von „lokalen und von außen kommenden bewaffneten Gruppen gesäubert werden“, also von den selbstorganisierten Widerstandseinheiten der Eziden, die YBS (Yekineynn Berxwedana Şengal). Der MXDS erklärt, dass dies über den Kopf der Eziden hinweg beschlossen wurde und unakzeptabel ist. Besorgt ist er aber über die Truppenkonzentrationen in der Region.

 

Nicht vergessen ist die panische Flucht von Barzanis Peschmerga vor dem faschistischen IS am 3. August 2014, als dieser ein Massaker an den Eziden verüben konnte. Nur dank der Guerillas der PKK wurden weitere Opfer verhindert.

 

„Die Ezidinnen und Eziden sind heute in der Lage, ihre Selbstverteidigung ohne Intervention von außen zu gewährleisten. Wir sind bei der Verteidigung unserer Existenz nicht auf die Anwesenheit fremder Truppen angewiesen. Im Übrigen handelt es sich bei denjenigen, die heute die militärische Oberhand in Şengal beanspruchen, um jene Kräfte, die sich dem IS-Überfall durch Flucht entzogen haben. Unser Volk ist nicht im Mindesten auf Konfrontation aus. Aber sollte es zu Angriffen auf unsere Errungenschaften kommen, werden wir unser legitimes Recht auf Selbstverteidigung ausüben“, so der MXDS.¹

 

Gefordert ist nicht nur die internationale Solidarität. Im Mittleren Osten konkurrieren alte und neue imperialistische Kräfte – die USA, Russland, Türkei, Iran, EU-Imperialisten - um ihren Macht- und Einflussssphären, verschärft durch die tiefe Weltwirtschafts- und Finanzkrise in Wechselwirkung zur Corona-Krise.

 

ICOR und IPLS rufen zur Mitarbeit am Aufbau einer antiimperialistischen Einheitsfront auf. Diese hat für den Mittleren Osten eine besondere Bedeutung. Stärkt die antiimperialistischen Einheitsfront!