Stuttgart
Protest der Gastronomen
Unter dem Motto #SAVEGASTRO haben am gestrigen 24. November zahlreiche Beschäftigte der Gastronomie in der Stuttgarter Innenstadt gegen die Art des derzeitigen Shutdowns aufgrund der Corona-Pandemie protestiert. Dazu verteilten sie folgenden Flyer:
„Wir sind Beschäftigte aus der Gastronomie, unsere Existenz steht durch die unsoziale Art des Shutdowns auf dem Spiel. Rechte Bewegungen wie ‚Querdenken‘ wollen Kapital aus unseren Problemen schlagen - Zeit, dass wir selbst, für uns selbst, anfangen zu sprechen. Denn wir sind wütend. Wir nehmen den Infektionsschutz sehr ernst, haben Auflagen wie Schulungen, Abstandsregeln und jede Menge Desinfektion in unseren Konzepten verarbeitet und umgesetzt - und jetzt ist Schluss.
Der Shutdown gefährdet unsere Existenz und viele Kolleginnen und Kollegen kommen nicht mehr über die Runden. Wir waren immer ein Ort, an dem verschiedene Menschen zusammenkommen konnten und wo in Pandemiezeiten mit Hygienekonzept der soziale Austausch dennoch möglich war.
Wir fordern keine Öffnung der Gastronomie, während Infektionszahlen weiter steigen, sondern einen konsequenten Kampf gegen die Pandemie, der aber nicht auf unserem Rücken ausgetragen werden darf!
Denn der aktuelle Shutdown zwingt uns, zu schließen, während U-Bahnen weiterhin überfüllt bleiben und in Großbetrieben weiter gearbeitet wird. Die staatlichen Hilfsgelder beinhalten eben nicht die üblichen Zuschüsse und Boni, deswegen reichen sie vorne und hinten nicht. Von den Milliarden der Rettungspakete kommt bei uns kaum etwas an. Wir fordern 100 Prozent Kurzarbeitergeld - sofort und auch für Mini-Jobberinnen und Mini-Jobber!
Dieses System versagt beim konsequenten Kampf gegen die Pandemie und bei der Versorgung der durch sie finanziell getroffenen Menschen. Denn es stellt die Profite der Großindustrie über Menschenleben. Wir wollen keine Wirtschaft, in der wir um unsere Existenzen kämpfen müssen, während die Aktionäre und Besitzer der großen Industrie bestimmen, wie viel Geld sie aus den Hilfspaketen haben möchten. Wir wollen eine Wirtschaft, die an unseren Leben orientiert ist, nicht am Profit einiger weniger.“