Corona
Hindernisparcours Digitalpaket Schule
Der Bund hat ein Programm für die Ausstattung von Schülern und Lehrern mit digitalen Geräten aufgelegt.
In NRW sollen sie 356.542 bedürftigen Schülern zugute kommen. Haben Bund und Länder hier endlich Schritte zur Bewältigung der Probleme an den Schulen gemacht? Die Bilanz ist ziemlich ernüchternd, zeigen bürokratische Hürden und organisatorische Probleme. Zu viel Zeit ist unnötig verstrichen, um den digitalen Unterricht zielgerichtet vorzubereiten.
Viele Städte können so viel Geräte überhaupt nicht so schnell beschaffen. Eine gute Nachricht also, dass in Gelsenkirchen 3200 Lehrer-Laptops und 6700 Ipads für Schüler da sind! Doch die Freude bleibt getrübt. Die Ladestationen und Hüllen für die Ipads fehlen! Dann hakte es bei der Installation der Geräte, eine Nutzungsvereinbarung für sensible persönliche Daten ist noch nicht unterschriftsreif. Nächste Hürde: Die Schüler-IPads haben aus Kostengründen keine Vorrichtung für SIM-Karten. Schüler ohne WLAN-Zugang können nicht ins Internet. Last but not least reichen die Fördergelder nicht: Eigenlich bräuchten die Gelsenkirchener Schulen 18.000 Ipads.
Aus vielen Städten, von kommunalen Verbänden, von der GEW kommen Klagen. Den Schulträgern fehlt das Personal für die Beschaffung, für die Hilfe bei Technik-Problemen und für die Wartung der neuen Schul-Computer. Und die Frist bis zum Jahresende, die den Kommunen für den Abruf der Landesmittel gewährt wird, ist zu kurz!
Wieder zeigt sich: Bundes- und Länderregierungen fallen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie an Schulen und Kitas glatt durch!