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„Kundgebung vor Daimler Untertürkheim trifft auf ‚Eskalation im Streit bei Daimler‘“

„Kundgebung vor Daimler Untertürkheim trifft auf ‚Eskalation im Streit bei Daimler‘“, so titelte die "Stuttgarter Zeitung" vom 26. November. Und: „Daimler erwägt Verlagerung des E-Campus“. Sie greift damit eine neue Stufe der Erpressung des Daimler-Vorstandes auf, der nach dem Motto „Friss oder stirb!“ jetzt mit dem totalen „Aus“ der Produktion im Stammwerk Untertürkheim droht.

Wb
„Kundgebung vor Daimler Untertürkheim trifft auf ‚Eskalation im Streit bei Daimler‘“
Solidarität mit den Daimler-Kollegen im Kampf um ihre Arbeitsplätze (rf-foto)

Weil der Betriebsrat die umfassendsten Angriffe auf Arbeitsplätze und erkämpfte Metall- und Haustarifrechte nicht abnickte, werden er und die Belegschaft für die Gefährdung des Standortes verantwortlich gemacht. Der Aufruf des Betriebsrates, die Arbeit zeitweilig zu unterbrechen und zu den „Sprechstunden“ zu kommen, wurde von den Kolleginnen und Kollegen weitgehend befolgt. All das hat dazu geführt, dass die Bereitschaft zum Streik und die Erwartung, dazu aufgerufen zu werden, unter den Arbeitern erheblich zugenommen hat.

 

Es war deshalb genau richtig, dass das Internationalistische Bündnis gestern zu einer Kundgebung vor dem Reisser-Tor aufgerufen hatte. Daran nahmen 18 Leute mit Transparenten, Fahnen und Schildern von ATIK, Deutsch-Iranischer Solidarität, dem Soli-Kreis mit dem Kampf der Daimler-Kollegen, der Umweltgewerkschaft und der MLPD teil. Die auch am offenen Mikrofon ausgedrückte Solidarität und die Argumente waren ein wichtiger Beitrag dazu, dass die Belegschaft nach dem Motto: „Mit Erpressern wird nicht verhandelt“ in die Gegenoffensive geht.

 

In den Redebeiträgen wurden dazu wichtige Argumente entwickelt, warum es letztlich eines konzernweiten Streiks bedarf, um die Horrorpläne des Vorstandes zu kippen – beginnend am bundesweiten Aktionstag am 3. Dezember. Dazu wurde sich auch mit Bedenken wie: „Gegen die Entscheidungen von Daimler kommen wir nicht an“ fertigzuwerden auseinandergesetzt – oder mit dem einstigen Schritt, nur bei der bloßen Wut stehenzubleiben.

 

Auffällig war das große Interesse von Daimler-Arbeiterinnen und -Arbeitern am MLPD-Flyer „Wir sind der Fortschritt!“, weil den Kollegen eingeredet werden soll, dass sie als Automobilarbeiter auf verlorenen Posten stehen, oder dass der Umstieg auf die Elektromobilität „unvermeidlich“ zur massenhaften Vernichtung von Arbeitsplätzen führen würde. Auch die Broschüre zur Frage des Streikrechts und Aufkleber zur „30-Stunden-woche bei vollem Lohnausgleich!“ vom IAC¹ waren sehr gefragt. Sehr wichtig war, dass 14 Kollegen für die Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“ unterschrieben und zwei im Kontakt bleiben wollen. Denn sie wollen sich nicht damit abfinden, dass diese Profitpolitik „alternativlos“ ist. Und sie sind gegen die Diffamierung und Unterdrückung von Marxisten-Leninisten und kämpferischen Kollegen durch das Management.