„Gib Antikommunismus keine Chance!“
Erfahrungen beim Sammeln von Unterschriften vor dem Tor
Von einem Toreinsatz zum Sammeln von Unterschriften vor einem Automobilbetrieb berichtet eine Genossin:
„Wir haben heute vor dem Tor fünf Unterschriften für die Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“ gesammelt. Die fünf haben relativ schnell unterschrieben. Ich denke, die haben den Flyer, den wir das letzte Mal verteilt haben, gelesen. Zustimmung kam von zwei Kollegen, dass es mit dem Kapitalismus so nicht weitergehen kann und dass es eine sachliche Auseinandersetzung über eine gesellschaftliche Alternative geben muss. Ich habe die Ansprache vom ersten Einsatz geändert. Da war die Ansprache stark darauf bezogen, dass wir angegriffen werden: „Hexenjagd gegen uns muss aufhören.“
Das macht den Antikommunismus aber mehr zu einem Problem von uns, geht von einer defensiven Haltung als Opfer aus, statt den Klassenstandpunkt in den Mittelpunkt zu rücken. Jetzt habe ich so angesprochen: „Wir sammeln Unterschriften gegen den Antikommunismus, weil er die Arbeiter spaltet und ihnen die Perspektive nimmt.“ Zum Teil erläuterte ich das und fragte auch, was sie dazu meinen. Sehr interessant war, und gewundert hat mich, dass etliche sagten: „Habe ich keine Meinung dazu. Hab ich mich noch nicht damit beschäftigt.“ Ich glaube dass das tatsächlich zutrifft.
Der Antikommunismus ist zwar allgegenwärtig und es ist sozusagen klar, dass der Kommunismus „etwas schlechtes" ist. Die Leute beschäftigen sich aber genau wegen dem Antikommunismus gar nicht gründlicher damit. Und wenn sie darauf angesprochen werden, wirklich Position zu beziehen, merken sie, dass sie gar nicht viel Ahnung davon haben.