Weimar
Geflüchtete aus dem Irak demonstrieren für die Anerkennung ihrer Asylanträge
Am 3. Dezember demonstrierten zehn Geflüchtete aus dem Irak, darunter eine Familie mit drei Kindern, für die Anerkennung ihres Asyls in Deutschland. Sie wurden unterstützt vom Internationalistischen Bündnis, Solidarität International (SI) und von der MLPD.
Teilweise seit mehr als sechs Jahren leben die Geflüchteten hier in Deutschland, in Pößneck und Umgebung. Sie arbeiten, ihre Kinder besuchen Schulen, sie sprechen gut deutsch, sind integriert – und sind trotzdem von Abschiebung bedroht. Ihre Asylanträge wurden abgelehnt, weil der Irak von der Bundesregierung als sicheres Herkunftsland eingestuft wurde.
Die Richter interessierten sich nicht für die konkreten Nachweise, wie sie im Irak verfolgt, ihr Leben bedroht, z. T. gefoltert und inhaftiert worden waren. Das empört sie sehr. Sie hatten Bilder und Videos dabei, die das alles genau dokumentierten, auf denen zu sehen war, wir sie gefangen genommen, geschlagen worden waren, wie es in den Gefängnissen im Irak aussieht, wo minderjährige Kinder zusammen mit Erwachsenen in Massenzellen eingepfercht sind.
Bei der Kundgebung ergriffen sie das Wort: Sie berichteten über die Zustände im Irak, über ihre Verhandlungen vor dem Verwaltungsgericht, über ihr Leben und ihre Arbeit hier und über ihre Angst, von heute auf morgen abgeschoben zu werden. Ein zehnjähriger Junge erzählte, dass er inzwischen in die vierte Klasse geht, Freunde hier hat. Seine Mutter empörte sich über die unmenschliche Ignoranz des Gerichts gegenüber ihrem Schicksal.
Sie alle hatten vor einigen Wochen beschlossen, gemeinsam an die Öffentlichkeit zu gehen und für ihr Asyl zu kämpfen.
Mit der Kundgebung am 3. Dezember hat dieser gemeinsame Kampf begonnen. Eine Vertreterin von SI aus Eisenach bekräftigte für Solidarität International, dass sie ab sofort gemeinsam dafür kämpfen. Sie berichtete von den erfolgreichen Kämpfen von „Alassa and Ffriends“ für Asyl und gegen Polizeigewalt. Ein Vertreter der MLPD sicherte den Geflüchteten ebenfalls praktische Unterstützung zu und dass ihr Kampf überall in Deutschland publik gemacht werde.
Nach Abschluss der Kundgebung übergaben die Geflüchteten an der Pforte des Verwaltungsgerichtes einen Brief, mit dem sie nochmal mit Bildern dokumentiert die Gründe für ihre Asylanträge vorlegen, unterzeichnet von den Teilnehmern der Kundgebung.