Argentinien

Argentinien

Die grüne Flut schwillt wieder an

Das argentinische Parlament, der Kongress, hat den erneuten Antrag zur Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs mit 131 zu 117 Stimmen verabschiedet.

Korrespondenz

Bis zur 14. Woche soll die Frau selbst entscheiden können. Ein Erfolg der fortschrittlichen Volksbewegung, ganz besonders der kämpferischen Frauenbewegung. Sie mobilisierte hunderttausende vor allem junge Frauen, die mit ihren grünen Halstüchern die Straßen der Städte flutete: La marea verde - die grüne Flut!

 

Die reaktionäre Gesetzgebung von 1921 kriminalisiert alle Frauen, letztes Jahr etwa 350.000, die eine Schwangerschaft abbrechen. Nur bei Vergewaltigung oder wenn das Leben der Mutter bedroht ist, soll der Abbruch straffrei sein. In der Praxis ist selbst das nicht gewährleistet, wie tausende Frauen öffentlich gemacht haben. Viele Frauen, besonders die armen, werden in illegale Behandlung getrieben, tragen schwere Schäden davon oder sterben.

 

Mit der wütenden Corona-Pandemie, der grassierenden wirtschaftlichen und sozialen Krise, wurde dieser international beachtete Kampf für die Frauenrechte zeitweilig überlagert. Doch die kämpferische Frauenbewegung lebt wieder auf. Die fortschrittliche Volksbewegung und revolutionäre Parteien, wie die marxistisch-leninistische PCR Argentiniens, fordern: "Educacion sexual para decidir, anticonceptivos para no abortar, aborto legal, seguro y gratuito para no morir." Frei übersetzt: Sexualaufklärung, um entscheiden zu können; Verhütungsmittel, um nicht abbrechen zu müssen; legaler Abbruch, sicher und kostenlos, um nicht sterben zu müssen.

 

Die reaktionären Kräfte Argentiniens mobilisieren ebenfalls und hetzen gegen "die egoistischen Frauen". Der Kampf ist nicht entschieden, er kann eine gesamtgesellschaftliche Krise in dem Land auslösen.