Montagsdemo Saarbrücken
„Ein feierliches Bild“
Die Montagsdemo am vergangenen 7. Dezember bot ein feierliches Bild:
Ein Gabentisch war da, auf den alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre mitgebrachten kleinen Geschenke legten – und sich zum Schluss jeweils eins auswählen konnten. Hell erleuchtet darauf die Losung: „Trotz alledem – frohes Fest!“ Kerzen und Lichterschmuck, feines heißes Getränk für den anschließenden kurzen Umtrunk hatte einer mitgebracht.
Die Abstandsregelungen - längst eingeübt und dennoch ungeliebt - hoffend auf ein nächstes Jahr ohne tödliche Krankheit, versammelten sich etwa 15 Montagsdemonstriererinnen und Montagsdemonstrierer, etliche Passanten stießen nach und nach dazu.
„Die Montagsdemo ist gereift in diesem letzten Jahr: Sie hat Kurs gehalten in der Pandemie. ‚Die Corona-Krise ist nicht die Wurzel allen Übels, wie es dargestellt wird. Sie vertieft, befeuert und verschmilzt alle längst bestehenden Krisen der kapitalistischen Gesellschaft. Nach dem Verbot der Demo im April rappelte sie sich schon im Mai wieder hoch und erkämpfte als eine der ersten Bewegungen das Demonstrationsrecht zurück – gegen das Krisenmanagement der Regierung schälte sich immer deutlicher heraus: Wirklicher Corona-Protest ist links!“, war eine Einschätzung zur Lage.
Es wurde jedoch auch klar: Die Stadt Saarbrücken beabsichtigt offenbar, Kundgebungen wie diese künftig dauerhaft auf die Ecke Reichsstr. / Karl-Marx-Str. zu verbannen. Mit fadenscheinigen Argumenten. Auch andere Organisationen machten in letzter Zeit diese Erfahrung bereits. Hallo Herr CDU-Oberbürgermeister Uwe Conrad! Wir lassen uns nicht gerne drangsalieren und das Demonstrationsrecht ist kein symbolischer Akt für zugige menschenleere Ecken. Im nächsten Jahr werden wir wieder sichtbar dastehen – und unsere Strecke laufen.