Arbeiterkämpfe
IG Metall bricht Gespräche mit Conti ab
Am 2. Dezember gab der IG-Metall-Vorstand den Abbruch der Gespräche mit dem Conti-Vorstand bekannt.¹ Am 1. September hatte der Conti-Vorstand die weltweite Vernichtung von 30 000 Arbeitsplätzen, davon 13.000 in Deutschland und die Schließung von zwei Werken angekündigt. Eine Reaktion auf die seit Mitte 2018 begonnene Weltwirtschafts- und Finanzkrise, ihre Verschärfung durch die Corona-Krise und die Folgen der Strukturkrisen in der Autoindustrie. Conti will wie die anderen Monopole die Folgen dieser Krisen auf die Arbeiterinnen und Arbeiter, ihre Familien, Kommunen und Regionen abwälzen und hat dazu die Gangart verschärft. Das zeigt die geplante Schließung ganzer Werke wie die des Reifenwerks in Aachen und des Werks in Karben zur Produktion von Fahrerassistenzsystemen.
Gegen die Pläne des Vorstands gab es in Aachen und auch anderen Standorten bereits mehrere Protestaktionen und Demonstrationen. Am 30. September waren 2500 Kolleginnen und Kollegen zu einer zentralen Kundgebung mit IG-Metall- und IGBCE-Fahnen nach Hannover gekommen, um gegen die Arbeitsplatzvernichtungspläne des Vorstandes zu protestieren und Kampfmaßnahmen zu fordern! Mit dabei eine Delegation der MLPD, die den Kolleginnen und Kollegen ihre uneingeschränkte Solidarität versicherte. Die Kundgebung war ein wichtiger Auftakt, der aber nicht ausreichen wird, um Conti von seinen Plänen abzubringen.
Das zeigen die seit September auf betrieblicher und zentraler Ebenen geführten Gespräche der Betriebsräte bzw. IG-Metall-Vertreter mit Conti. Es stellte sich heraus, dass Conti nicht bereit war, auch nur einen Millimeter von seinen Plänen abzugehen und sich auf Zugeständnisse einzulassen. Die IG-Metall Verhandlungsführer Jörg Köhlinger, Leiter des IG-Metall-Bezirks Mitte und Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern sahen deshalb „keinerlei Basis (mehr) für einen fairen Prozess,“² und brachen die Gespräche ab. Es ist zu begrüßen, dass die Gespräche abgebrochen wurden. Jetzt sind Kampfmaßnahmen möglich. Auf einen „fairen“ Prozess mit Conti zu hoffen ist das gleiche, als wenn ein Schaf eine „faire“ Behandlung von einem Wolf erwarte! „Wenn der Vorstand eine härtere Gangart einschlägt, dann müssen wir das erst Recht machen! Als nächstes müssten an einem Tag im ganzen Konzern gleichzeitig die Kolleginnen und Kollegen auf die Straße gehen!“ schlägt eine Vertrauensmann aus Hannover vor.
Um Conti von seinen Plänen abzubringen ist ein konzernweiter Streik für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich als Konzernvereinbarung notwendig. Sich darüber auseinanderzusetzen, alle Fragen unter den Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren, warum dazu ein selbständiger Streik notwendig ist, warum der Kampf für ein allseitiges und vollständiges gesetzlich Streikrecht notwendig ist und warum die IG Metall als Kampforganisation und die Betriebsgruppen der MLPD gestärkt bzw. aufgebaut werden müssen. Das zu klären, stellt die MLPD gerne ihr Know-how zur Verfügung.