Südafrika
Selbständiger Streik in Goldmine
Seit dem 1. Dezember streikt die Belegschaft der Goldmine Village Main Reef in Matlosana südwestlich von Johannesburg. Den Bergleuten war aufgefallen, dass Zuschüsse des Unternehmens zu Beerdigungen und Abfindungen für Entlassene nicht gezahlt wurden.
Wochenlang verlangte die Gewerkschaft NUM Auskunft vom Management über den Verbleib der Rentenbeiträge zum Pensionsfond, die den Arbeitern weiter vom Gehalt abgezogen wurden. Der Eigentümer, eine chinesische Firma namens „Heaven sent Gold Group Company“ versprach schließlich, am 30. November zu antworten. In Wahrheit wurden die Tore von schwer bewaffneten Sicherheitskräften verschlossen und blockiert.
Daraufhin fuhren 850 Arbeiter, darunter etliche Frauen, ein und beschlossen, nicht wieder nach oben zu kommen, bis sie eine Antwort darauf hätten, wo ihre Rentenbeiträge geblieben seien. Der Rest der Belegschaft solidarisierte sich draußen vor dem Tor.
Die Vorsorgekasse der Bergleute umfasst 100.000 Mitglieder und hat ein Vermögen von 28 Milliarden Rand.
Die 850 am Untertagestreik beteiligten Kumpels wurden „wegen Ermittlungen über Sachschäden, Gefährdung der Gesundheit und Sicherheit der Bergleute sowie Nicht- Befolgung von Anweisungen“ suspendiert. Ihr Lohn steht erstmal aus.
Die Arbeiter antworteten mit Vollstreik, alle Kumpels sind jetzt übertage. Der Streik ist „ungeschützt“, also ein selbständiger Streik. Nach neuestem südafrikanischen Recht muss ein „geschützter“ Streik 30 Tage vorher bei einer staatlichen Schlichtungsstelle und 48 Stunden vorher beim Unternehmen angemeldet werden. Village Main Reef hatte erst kürzlich 2000 Kumpel entlassen.
Die Rote Fahne Redaktion solidarisiert sich mit dem gerechten Streik der südafrikanischen Kumpel. Alle Ausstände müssen sofort bezahlt werden! Die Verantwortlichen für die Veruntreuung müssen hart bestraft werden!