Philippinen
Weitere Tote auf der Blutspur des faschistoiden Dutere-Regimes
Am 15. Dezember 2020, um 17.20 Uhr, wurden die Ärztin, Dr. Mary Rose Sancelan und ihr Ehemann Edwin in der Nähe ihres Hauses in der Gemeinde Poblacion der Stadt Guihulngan auf der Insel Negros Oriental erschossen.
Dr. Sancelan arbeitete als städtische Amtsärztin und Vorsitzende der übergreifenden Eingreifgruppe für das Management bei neu entstehenden Infektionskrankheiten und war in der Bevölkerung sehr beliebt. 2019 brachte die regionale antikommunistische Bürgerwehrorganisation Kagubak eine sogenannte Hitliste in Umlauf, auf dem auch sie unter dem Namen JB Regalado als angebliche Sprecherin der Neuen Volksarmee (NPA) für Zentral-Negros aufgeführt wurde. Fünf weitere Personen, die dort drauf standen, wurden in 2019 getötet.
Trotz der realen Gefahr, dass es auch sie treffen könnte, entschied sie sich dafür, in ihrer geliebten Heimatstadt zu bleiben und ihre Arbeit, den Dienst an den Menschen, fortzusetzen. Das mussten sie und ihr Mann jetzt mit dem Leben bezahlen.
Sofort nach dieser brutalen Bluttat verurteilten verschiedene fortschrittliche Organisationen wie Bayan, die Menschenrechtsorganisation Karapatan, der CHD (Rat für Gesundheit und Entwicklung) und auch der Bischof G. Alimanaz von der Diöszese San Carlos diesen Mord. Letzterer sagte u. a.: „…Ihr einziges Verbrechen … war ihr selbstloser Dienst gegenüber den armen Menschen von Guihulngan… . (Bulaltlat vom 16.12.20)
Die jüngsten Morde auf den Philippinen sind ein weiteres tödliches Resultat des sog. „Red Tagging“, der antikommunistisch motivierten, staatlich unterstützten und gewollten Verleumdungskampagne gegenüber fortschrittlichen Menschen und Revolutionären. Nach Angaben von Karapatan fielen dem „Red Tagging“ bereits 353 Personen zum Opfer, einschließlich 188 Menschenrechtsaktivistinnen und --aktivisten wie z. B. Zara Alvarez. Mehr als 400 Aktivistinnen und Aktivisten wurden festgenommen und inhaftiert. Mehr als 250 Organisationen innerhalb und außerhalb der Philippinen wurden als „kommunistisch“ gebrandmarkt. Darunter Oxfam, die Kommission für Menschenrechte und das Büro der UN-Menschenrechtssonderberichtserstatter. (Bulatlat vom 11.12.20)