Besuch vom Staatsschutz

Besuch vom Staatsschutz

„Wie die Polizei dich vom Opfer zum Täter macht“

Sami Baydar aus Augsburg, der aktuell eine faschistische Morddrohung erhalten hat, bekam gestern in seinem Geschäft „Besuch“ vom Staatsschutz...

Korrespondenz aus Augsburg

Gestern sind zwei Polizisten türkischer Herkunft, im Auftrag der Staatsschutzbehörde (Schwaben Nord), mit einer Vorladung für Vernehmungen als Geschädigter in der Ermittlungssache "Bedrohung" gekommen.

 

Auf die Frage von mir, woher die Staatspolizei Kenntnis über die Morddrohung gegen mich habe, antwortete der Polizist: "Durch Internetrecherche".

 

Während ein Polizist sich mit mir über die Morddrohung unterhalten wollte, ergriff der Zweite die Möglichkeit der Ablenkung meiner Person durch seinen Kollegen und durchsuchte meine politischen Bücher, Zeitschriften und Flyer, die sich in den Regalen befanden.

 

Er nahm sich eine "Gefangenen-Info"-Zeitung, deren Titel "Solidarität mit Grup Yorum" war, heraus und sah sie sich genauer an. Aber auch politische Flyer, in denen ich als Kandidat um Unterstützerstimmen für die Bundestagswahlen werbe wurde begutachtet.

 

Auf die Frage, was er da tue und die Bitte, dass er dies unterlassen solle, antworteten die beiden Polizisten, dass sie sich sowohl für die politischen Sachen von mir, als auch für das, was ich im Internet alles veröffentliche - im Allgemeinen die politische Arbeit - sehr interessieren.

 

Es wäre angeblich zu meiner besten Sicherheit, wenn ich kooperativ wäre und mit ihnen reden würde. Laut Aussage der Polizei, wissen sie viel darüber, was ich alles mache. Darauf habe ich mit meinem Hausrecht geantwortet und sie aufgefordert, sofort meinen Laden zu verlassen.