Neckarsulm

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Audi: Produktion vor Gesundheitsschutz

Erstmals seit vielen Jahren und trotz anders lautender Zeitungsberichte lässt Audi in Neckarsulm die „wichtige A6-Produktion“ noch bis zum heutigen 23. Dezember weiter laufen.

Korrespondenz

Heilbronn ist Corona-Hotspot und verfügt weitgehende Einschränkungen, um die Pandemie zu bekämpfen, z.B. eine Ausgangsbeschränkung ab 20.00 Uhr. Die Schulen werden vorzeitig geschlossen, die Industrie läuft auf hohem Niveau bis Weihnachten weiter. Wer sich auf dem Heimweg von der Spätschicht nicht strafbar machen will, braucht eine Bescheinigung, dass er von der Arbeit kommt.

 

Die betroffenen Kollegen bei Audi kritisieren diese Strategie. Die A6-Produktion, besonders die Montage, ist ein Corona-Hotspot im Werk. Dort fallen täglich Kollegen wegen Corona aus. Sie werden durch Personal aus anderen Montagebereichen ersetzt. Damit wird zwar die Produktion notdürftig aufrechterhalten, aber das Infektionsrisiko stark erhöht. Die Forderung nach umfangreichen und schnellen Tests für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen nehmen zu.

 

Richtig ist auch die Forderung, sofort die Produktion runterzufahren und die Samstagsschichten abzusetzen. Um diese Frage wird gestritten. Durchsetzen kann sich die Forderung nach Gesundheitsschutz nur im entschiedenen Kampf gegen die Unterordnung unter die Profitlogik. Es wird behauptet, es gehe darum, die Produktion aufzuholen und damit die Zukunft des Standorts zu sichern. Da gilt es von anderen Belegschaften zu lernen und sich zusammenzuschließen.