Esslingen
Eberspächer-Belegschaft gegen Schließung von Werk 3
Die Stadtzeitung "Tacheles", herausgegeben von der MLPD Esslingen, berichtet, dass 180 Kolleginnen und Kollegen des Heizungswerks von Eberspächer in Esslingen gegen ihre Kündigung klagen.
"Die Schließung des Esslinger Heizungswerks geschieht einzig und allein aus Profitgründen. Die Produktion soll an den Billiglohn-Standort Olawa in Polen verlagert werden. Die Zeitungen schreiben darüber, als ob daran nicht mehr zu rütteln wäre. Aber die Belegschaft findet sich nicht so einfach mit der Arbeitsplatzvernichtung ab.
Die meisten Kollegen und Kolleginnen wollen auch nicht in die angebotene Transfergesellschaft gehen. Denn wer da reingeht, akzeptiert automatisch seine Kündigung und kann dann nicht mehr klagen. Deswegen hat die Geschäftsleitung eifrig dafür geworben. Aber die sogenannte Transfergesellschaft ist für viele der über 50-jährigen Beschäftigten nur ein Transfer in die Arbeitslosigkeit. Davon haben die Eberspächer-Gesellschafter sicher keine Ahnung, gehören sie doch zur Riege der Superreichen in Deutschland. Das hindert sie nicht daran, den Gekündigten auch noch Niedrig-Abfindungen anzubieten.
Die Kündigungsschutz-Klagen zeigen, dass die Belegschaft nicht einfach zur Schlachtbank gehen will. Noch ist die Schließung des Werks nicht vollzogen. Vor und im Betrieb gab und gibt es viele Diskussionen, ob auch ein selbständiger Streik möglich ist. Denn schließlich geht es doch auch um die Zukunft der Jugend! Manche Kollegen bei Eberspächer meinen, dass es dafür jetzt zu spät sei. Aber solange wir durch das Tor gehen und die Produktion läuft, können wir kämpfen. Schließlich sind andere genauso betroffen wie z.B. die Eberspächer-Belegschaft in Renningen. Auch dort werden knallhart Kündigungen durchgezogen. Wenn wir gemeinsam als Konzernbelegschaft vorgehen, sind wir eine Macht! ...
Wir müssen aber auch weiterdenken. Wir brauchen gerade in dieser Situation, wo die Folgen der Wirtschaftskrise und der Corona-Pandemie verschärft auf uns abgeladen werden, das politische Recht, uns zu wehren und offensiv unsere Forderungen zu vertreten: Für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht! ..."