Frankfurt am Main
Veysel Akgül an Covid-19 verstorben
Der kurdische Genosse Veysel Akgül, der seit mehr als einem Monat im Frankfurter Universitätsklinikum wegen seiner Covid-19-Infektion behandelt wurde, starb in der Nacht des 23. Dezember 2020 an den Folgen der Krankheit.
In der Zeitung Kızıl Bayrak vom 24. Dezember 2020 ist der Nachruf der Kommunistischen Arbeiterpartei der Türkei (TKİP) abgedruckt, aus dem wir Auszüge dokumentieren:
"Genosse Veysel Akgül war nicht nur jahrelang Revolutionär, sondern auch Arbeiter. Er hatte ein Berufsleben von fast 30 Jahren bei der Deutschen Bahn. Wie Millionen von Arbeitern war er gezwungen, während der Pandemie zu arbeiten. Obwohl er sehr vorsichtig war, hat er die Krankheit wahrscheinlich bei der Arbeit bekommen.
Genosse Veysel Akgül wurde 1961 in Maraş-Elbistan in eine kurdisch-alevitische Familie geboren. Er lernte im Alter von 17, 18 Jahren revolutionäre Ideen kennen. Er nahm in den Reihen der TKP/ML-Bewegung an revolutionären Aktivitäten teil, er wurde inhaftiert und erlebte lange und schwere Folterverhöre, die Wochen dauerten. Er verbrachte mehr als sechs Jahre in verschiedenen Gefängnissen. Er ging 1988 ins Ausland. Er setzte seine revolutionären Aktivitäten im Ausland fort. Fast 25 Jahre lang kämpfte er als organisierter Revolutionär in den Reihen der TKIP. Veysel Akgül interessierte sich besonders für kulturelle und künstlerische Aktivitäten. Die meisten Gedichte von Nazım Hikmet kannte er auswendig.
Genosse Veysel Akgül war ein beliebter, ehrlicher, zuverlässiger, harter Arbeiter, hilfsbereit und bescheiden. Wir empfinden tiefe Traurigkeit und Wut, dass wir ihn so früh verloren haben. Als Revolutionär und Arbeiter hat er sich immer aufrichtig der Sache der Revolution und des Sozialismus verschrieben.
Die MLPD teilt die Trauer der Angehörigen und der Genossinnen und Genossen um Veysel Akgül und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.