Esslingen

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Wohnraumkonzept der Stadt völlig unzureichend

Über ein Drittel aller Haushalte in Baden-Württemberg hätten Anspruch auf eine Sozialwohnung.

Korrespondenz

Aber nur etwas über 1 % der Wohnungen sind Sozialwohnungen. In Esslingen gibt es 1700 geförderte Wohnungen, das sind nur 3,5 % aller 48.300 Haushalte! Auf eine freie Wohnung bewerben sich bei den Esslinger Wohnungsbaugesellschaften 150-200 Leute. Dagegen ist das Wohnraumversorgungskonzept der Stadt völlig unzureichend. Die dort geplanten 25% Sozialwohnungen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein bei einer Notfallkartei von über 819 Personen Ende 2019.

 

Trotz großem Unmut in der Bevölkerung wurde die massive und klotzige Bebauung des Karstadt-Areals beschlossen. Auch mit dem Abriss des Nürk-Areals für den neuen Lidl-Markt werden vor allem die Investoren beglückt. Das wird immer wieder damit gerechtfertigt, dass ja auch Wohnungen dort gebaut werden. In der neuen Weststadt und an der Berliner Straße sind das aber vor allem teure Mikroappartements. Der Anteil der Wohnungen mit bezahlbaren Mieten ist überall gering. Im Block B des Vorzeigeprojekts "Neue Weststadt" sind in die 132 Wohnungen nur vier Kinder eingezogen.

 

Dagegen gibt es genug Vorschläge, ohne Flächenversiegelung preisgünstige Wohnungen zu beschaffen. Erst jetzt fängt die Stadt mit einem Leerstandsmangement an, um überhaupt erstmal rauszufinden, wieviel Wohnungen in Esslingen leer stehen. Natürlich liegt es auch an der ungleichmäßigen Entwicklung im Kapitalismus, wenn in ländlichen Landstrichen besonders in Ostdeutschland massenweise leerstehende Wohnungen günstiger zu haben sind. Dort gibt es aber kaum Arbeit. So ist die Wohnungsnot bedingt durch die Profitwirtschaft.