Gelsenkirchen

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Tödliche Messerattacke auf 19-jährigen Afghanen

Am Freitagabend, dem 15. Januar, wurden drei Männer in Gelsenkirchen-Buer auf einem Supermarktparkplatz mit einem Messer attackiert. Ein 19-jähriger Afghane wurde dabei lebensgefährlich verletzt und starb noch am Tatort.

Rote Fahne / AUF Gelsenkirchen

Die beiden anderen Betroffenen liegen mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Nach Zeugenaussagen waren sechs weitere Personen beteiligt, die schwarz und zum Teil mit Armee-Kleidung angezogen waren. Sie flüchteten vom Tatort, sind aber wohl zumindest zum Teil mittlerweile in Polizeigewahrsam und werden verhört. In den bürgerlichen Medien wird vorschnell ein rassistischer oder faschistischer Tathintergrund ausgeschlossen. Aufgrund der Umstände kann man das aber nicht ausschließen und wir fordern, dass das vorbehaltlos aufgeklärt wird!

 

Jan Specht, Stadtverordneter von AUF Gelsenkirchen, erklärt: "Der Mord an einem 19-Jährigen aus Afghanistan und der Mordversuch an zwei weiteren jungen Menschen ist eine abscheuliche Tat, die dringend restlos aufgeklärt werden muss.

 

Unser Mitgefühl gilt allen Opfern und deren Angehörigen.

 

Noch sind die Hintergründe völlig unklar. Dennoch kursieren wildeste Gerüchte und Spekulationen im Internet, die insbesondere von Rechten und Faschisten verbreitet werden. Diese fremdenfeindliche Hetze ist Gift für das Zusammenleben in dieser Stadt. Im Gegensatz zu dieser Hetze haben solche Taten, die zunächst völlig unpolitisch erscheinen und auch dargestellt werden, meist einen fremdenfeindlichen, rassistischen oder sogar faschistischen Hintergrund. So war es seinerzeit auch bei der Brandstiftung im Haus Essener Straße in Horst, in das damals zahlreiche Flüchtlinge eingezogen waren. Dieser politische Zusammenhang wird bundesweit allzu oft erst einmal unter den Teppich gekehrt. Dabei sind in Gelsenkirchen rechte Gewalttaten in den letzten fünf Jahren sprunghaft angestiegen. Kurzum: kein einziger Mord, kein Mord an Flüchtlingen und keine rassistische Hetze darf in Gelsenkirchen geduldet werden!

 

Solche Taten sind absolut zu verurteilen, aber sie werden in Gelsenkirchen auch nicht toleriert. Die Gewaltkriminalität insgesamt ist in Gelsenkirchen in den letzten zehn Jahren leicht gesunken. Über 90 Prozent der Tötungsdelikte werden aufgeklärt. Es gibt keinen Grund, Panik zu schüren."