Bochum
Bewegende Montagsdemo
Bei der Montagsdemo in Bochum am 11. Januar mit über 70 Teilnehmern gab es brisante Themen zu diskutieren. Das reichte vom notwendigen Kampf gegen die Rechtsentwicklung und Abwälzung der Krisenlasten auf die Bevölkerung bis zu der ernsten Situation in den USA mit dem faschistischen Putschversuch durch Trump und seine Anhänger.
Ein besonderer Anlass war das Gedenken an den am 5. Januar an den Folgen einer Corona-bedingten Lungenentzündung mit 64 Jahren viel zu früh verstorbenen Jürgen Wolf.
Auf dem Husemannplatz war ein Foto von Jürgen mit Kerzen aufgestellt worden. Die Beiträge waren sich einig: Jürgen hat sein Leben für den Kampf um eine befreite Gesellschaft eingesetzt.
Jürgen war jahrzehntelang selbstlos als Marxist-Leninist aktiv. Er war selbst Montagsdemonstrant, ver.di-Personalrat und beruflich engagierter Sozialarbeiter. Ihm lag besonders der Kampf um jeden Arbeitsplatz und gegen die Werksschließung bei Opel Bochum am Herzen.
Kein Wunder also, dass eine Reihe ehemaliger und aktiver Opelaner und Mitglieder der Betriebsratsinitiative Offensiv sprachen: „Uns von Offensiv war er von Beginn an ein unverzichtbarer Berater, Helfer und guter Freund. Noch im Februar letzten Jahres nahm er mit vielen von uns an der 2. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz in Südafrika teil.“
Weitere Beiträge griffen das katastrophale Krisenmanagement der Bundesregierung in der Corona-Pandemie an. Es hat mutwillig herbeigeführt, dass Deutschland ein neues Epizentrum dieser Pandemie geworden ist. Bewegend war der Beitrag von Jürgens Frau Jutta, die sich für die Solidarität bedankte, die Leistung der Pfleger und Ärzte würdigte, aber anprangerte, wie unwürdig sie als Angehörige im Krankenhaus behandelt wurde. All das half uns, die Trauer um Jürgens Tod zu bewältigen.
Wir freuen uns auf eine richtige Gedenkfeier, sobald die Entwicklung der Corona-Pandemie das wieder zulässt.
In der nächsten Ausgabe des Rote Fahne Magazins wird eine ausführlichere Würdigung von Jürgen Wolf veröffentlicht.