Klima
„One Planet Summit“: Neues imperialistisches Manöver
11. Januar 2021, vierter „One Planet Summit“ („Ein-Erde-Gipfel“) unter dem Motto „Wir können nicht warten, bis es zu spät zum Handeln ist“. Es gehe um große Verantwortung, schnelle wirksame Maßnahmen. Haben wir das nicht alles schon tausendmal gehört? Aber diesmal ...
Die Initiative „One Planet Summit“ wird außer von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron von Vertretern der Weltbank und der Vereinten Nationen unterstützt. Lässt das nicht hoffen? Nein! Die Erfahrungen tausender Jugendlicher von Fridays for Future (FFF) sowie von Umweltkämpferinnen und Umweltkämpfern weltweit sind andere. Das macht Greta Thunbergs Tweet vom 11. Januar deutlich: „Blabla Natur, Blabla wichtig, Blabla ehrgeizig, Blabla grüne Investionen, Blabla grüne Möglichkeiten, Blabla grünes Wachstum“ (zitiert in Zeit-Online, 11.1.21).
Blabla ja, aber da steckt viel mehr dahinter! Der imperialistische Ökologismus ist Maßstab dieser Leute. Im Imperialismus wird nur soviel Umweltschutz betrieben wie es das Erreichen von Maximalprofit zulässt. Das kann und wird die natürlichen Lebensgrundlagen nicht nachhaltig schützen - geschweige denn regenerieren.
Diesmal gibt es aber doch „überprüfbare Ziele“ (Macron): Zur beschleunigten Umsetzung des (unverbindlichen) Pariser Klimaabkommens soll - mit Unterstützung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und UNO-Generalsekretär António Guterres - das bereits 15 Jahre alte „herausragende“ Ziel einer „Grünen Mauer“ verwirklicht werden: 11,8 Milliarden Euro für Tausende Kilometer Bäume in der Sahelzone in Afrika. Ja, die heraufziehende Klimakatastrophe verschärft den Druck für Millionen Menschen, aus dem unerträglichen Leid durch Dürre, Wassermangel, Überschwemmungen, Krankheiten und Kriege zu fliehen. Von 80 Millionen Geflüchteten sind 60 Millionen Umweltflüchtlinge. Bis 2030 rechnet das UNO-Flüchtlingshilfswerk mit 140 Millionen.
Stefan Engel schreibt bereits 2014 in „Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“: „Die Entwicklung der Umweltkrise hin zur globalen Umweltkatastrophe findet ihren sichtbarsten Ausdruck in einer beschleunigten Gefährdung und auch Vernichtung natürlicher Lebensräume und ihrer Lebensformen. Diese Entwicklung kann ihrem Wesen nach als dramatischer Verlust an biologischer Vielfalt (Biodiversität) gekennzeichnet werden, sie hat weitreichende Auswirkungen auf die menschlichen Lebensbedingungen“ (S. 142). Apropos Biodiversität: Ein weiteres Ergebnis vom 11. Januar ist der Zusammenschluss von 50 Staaten zur Allianz „High Ambition Coalition for Nature and People“. 30 Prozent der Land- und Meeresflächen sollen unter Schutz gestellt werden. Ja, sinnvoll - der Schutz der Artenvielfalt als biologische Lebensgrundlage der Menschheit ist dringend nötig. Während 2014 von 35.000 jährlich verschwindenden Arten ausgegangen wurde, sind es heute 54.750 – täglich etwa 150 Arten (Angaben des NABU). Die Zerstörung regionaler Ökosysteme und das Artensterben sind ein Faktor in einer beschleunigten Entwicklung hin zu einer globalen Umweltkatastrophe. Aber was sind die tatsächlichen Ursachen? Im gesamten imperialistischen Krisengeschehen hat sich der Prozess des Umschlags in eine globale Umweltkatastrophe in allen Hauptfaktoren verschärft und beschleunigt. Die Wechselwirkung von Weltwirtschafts- und finanzkrise und Corona-Krise wird darin zu einem Haupttreiber.
Schon in der sozialistischen Sowjetunion wurde die Ausbreitung von Wüsten eingedämmt und der Schutz der Wälder verwirklicht. „Die sozialistische Sowjetunion verwirklichte eine bemerkenswerte, vielseitige Politik des Umweltschutzes, in Riesenprojekten ebenso wie in Einzelmaßnahmen:
- Landesweit angelegte Waldschutzgürtel schützten Felder und Wiesen vor Sandstürmen.
- Großflächige Bewässerung förderte die Landwirtschaft, ermöglichte die Begrünung von Dürregebieten. (...)
- Das alles war welthistorische Pionierarbeit!“ (Katastrophenalarm S. 288/298)
Statt danach zu handeln, werden großspurig neue/alte Projekte propagiert. Das ist ein Zugeständnis an die weltweite Umweltbewegung und an das erwachende und sich entwickelnde Umweltbewusstsein, was in einem Aufschwung der Umweltkämpfe, wie z. B. der FFF-Bewegung, zum Ausdruck kommt.
Aber diese Projekte sind imperialistisches Kalkül und das strotzt vor Doppelmoral. Die imperialistischen Länder sind Mithauptverursacher der Vernichtung der Lebensgrundlagen wie z. B. in Afrika. Machen sie doch mit den reaktionären und faschistoiden Trumps, Erdogans, Bolsonaros etc. munter Geschäfte auf Kosten der Umwelt. Die Zerstörung der Lebensgrundlagen sind deshalb im Kapitalismus systemimmanent. Sie können nur in Einheit von Mensch und Natur – im Sozialismus – nachhaltig geschützt werden. Dahin geht es nur organisiert z. B. in der MLPD oder z. B. in der Umweltgewerkschaft. Herzlich willkommen an alle Umweltbewegten, Umweltkämpferinnen und Umweltkämpfer!
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