Lünen
„Werksschließung von Caterpillar – Von uns weder beschlossen noch akzeptiert!“
Nach jahre– oder jahrzehntelanger gemeinsamer Arbeit (hat) zum Jahresende ein großer Teil unserer Kollegen dieses Werk (verlassen). Ein Teil kann mit Zeitwertkonto bis zur Rente kommen, diesen Kollegen wünschen wir alles Gute für ihren wirklich verdienten Ruhestand. Der größere Teil geht mit Hoffnung und Bangen, so schnell einen neuen Arbeitsplatz zu finden, dass von der Abfindung auch etwas übrig bleibt, trotz Corona- und Weltwirtschaftskrise.
Für uns alle ist es ein Abschied von Freunden und Kollegen, mit denen wir Jahre, zum Teil Jahrzehnte, zusammengearbeitet, gelacht, getrauert und auch gestritten und um unsere Interessen gekämpft haben. Die Werksschließung ist und bleibt ein brutaler Akt von Caterpillar als Teil der Vernichtung von 9000 Industriearbeitsplätzen in Europa. Umstrukturierungen und Verlagerungen – Konzentration auf neue Märkte, das ist Teil des internationalen Konkurrenzkampfes der immer rücksichtsloser auf dem Rücken von uns Werktätigen ausgetragen wird. Ein Akt, der mit fadenscheinigen Argumenten, verderben von jedem Spaß an der Arbeit und kontinuierlicher Verlagerung vorbereitet wurde.
Wenn unser ehemaliger Betriebsratsvorsitzender letztlich uns Kollegen die Schuld für die Werksschließung in die Schuhe schiebt … dann ist das ein billiger Versuch, vom Scheitern des Weges der Betriebsratsspitze abzulenken. Ihr Co-Management ... und gleichzeitig ständige Stimmungsmache gegen kämpferische Kräfte, den Vortrieb oder die MLPD, die angeblich nur ihr eigenes Süppchen kochen wollen, hat Caterpillar geholfen ihre Schließungssuppe zu kochen! Wir Kollegen tragen dafür keinerlei Verantwortung! Wir können stolz sein, auf das, was wir in diesem Werk geleistet haben … . …
Ob wir bleiben oder gehen – wir stehen aufrecht, nehmen unsere Erfahrungen mit. Wir werden sie brauchen, denn wir sind und bleiben Teil der Arbeiterklasse. Und noch ist das Werk nicht zu, 250 von uns Kollegen sind noch hier, weil ohne uns die Produktion anderswo noch nicht weitergeht. ...
Deswegen protestieren wir entschieden, dass die Geschäftsführung jetzt Werksverträge im Versand vergibt – es gibt genug Kollegen, die gerne länger bleiben würden!
In diesem Sinne wünschen wir auch allen gegen ihre Kündigungen klagenden Kollegen viel Erfolg! Glückauf!