Leverkusen
17 Tote in Altenheim
Schon Anfang Januar gab es einen Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim der AWO in Leverkusen.
Stichproben des Gesundheitsamts ergaben, dass vermutlich alle Betroffenen sich mit der britischen Mutation B.1.1.7 angesteckt haben. Ende vergangener Woche: 47 Bewohnerinnen und Bewohner und 25 Beschäftigte. 17 Bewohner sind im Januar bereits gestorben; 15 nachweislich im Zusammenhang mit Corona, bei zweien ließ sich das im Nachhinein nicht mehr feststellen.
Zur Geschichte: Am 28.12. trat der erste Corona-Fall auf. Zwei Tage später, am 30.12., erhielten alle 150 Bewohnerinnen und Bewohner und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses eine erste Impfung. Dass diese erste Impfung noch keinen vollen Schutz bietet, hat die Entwicklung in dem Heim bewiesen. Und in der Öffentlichkeit wies der Leiter des Gesundheitsamts noch einmal darauf hin, dass es einen Schutz vor Corona erst ab dem Zeitraum von zwei Wochen nach der zweiten Impfung geben kann.
In dem Zusammenhang stellt sich die Frage: Was erreicht der britische Gesundheitsdienst, wenn er den Zeitpunkt für die zweite Impfung verschiebt: Von drei Wochen nach der ersten auf 12 Wochen, um zunächst möglichst viele Erst-Impfungen durchzuführen?
In Leverkusen sollen alle Altenheime bis zum 9. Februar die zweiten Impfstufe hinter sich bringen. Erst 14 Tage später sind hoffentlich alle Bewohner und Mitarbeiter geschützt. Bedenklich: Das Gesundheitsamt Leverkusen bestätigte die äußerst hohe Ansteckungsgefahr der britischen Variante. Bedenklich stimmt auch, dass diese Fakten aus Leverkusen zunächst nur in dem Regionalteil der örtlichen Zeitungen veröffentlicht wurden. Soll so das Image der Regierungen, sie hätten alles wunderbar im Griff, nicht beschädigt werden?