Saarbrücken

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Montagsdemo: "Für den Autobau gibt es kein Homeoffice!"

"Warum hört eigentlich kein Politiker auf den Leiter vom Saarbrücker Gesundheitsamt, der bereits vor Tagen die zunehmenden Ansteckungen mit dem Virus in den Betrieben festgestellt hat – hat der etwa nichts zu melden gegenüber großen Unternehmen?" So fragte am Montag gleich am Anfang ein Teilnehmer der 479. Saarbrücker Montagsdemo. Die Diskussion kam schnell in Fahrt.

Pressemitteilung (Auszug)

„Also ich finde: All die kleinen Gewerbetreibenden opfern seit vielen Monaten ihr Einkommen, teils ihre Existenzen - zum Gesundheitsschutz der Gesellschaft. Die Konzerne jedoch kassieren Hunderte Millionen Euro Kurzarbeitergeld einerseits und lassen die Belegschaften andrerseits meist einfach weiterproduzieren, wo Aufträge da sind. Für den Autobau gibts kein Homeffice, für Getriebe auch nicht. Deshalb bin ich für einen kurzen, harten Lockdown, in welchem auch die Betriebe dicht machen müssen. Und außerdem bin ich gegen ‚Lohnverzicht in der Tarifrunde wegen Corona'. Was soll denn das? Wir mussten im letzten Jahr schon so viel zurückstecken – Jahresprämie, Tariferhöhung = Null usw. Dabei gibt es überall an der Saar seit Mitte 2018 Arbeitsplatzvernichtung. Lohnverzicht macht für mich keinen Sinn und auch keine windelweiche Ansage der IG-Metall-Führung, die geforderten 4 Prozent könnten auch zur Arbeitsplatzsicherung eingesetzt werden – Vier-Tage-Woche ohne Lohnausgleich ist auch Lohnverzicht", so nahm ein Metallarbeiter klar Stellung.

 

Diese Erkenntnis reift auch auf dem Hintergrund, wie riesig das Chaos mit der Impfstoffverteilung derzeit ist - im Saarland stehen derzeit 50.000 Menschen auf der Warteliste. „Da hieß es früher immer, der Staat solle das Wirtschaften der sogenannten freien Wirtschaft überlassen. Na ja, wenn ich mir das ansehe, wie die Impferei läuft, dieser Staat kriegt es echt nicht hin. Aber die sogenannte freie Wirtschaft schielt ausschließlich auf ihre Gewinne. Klar wollen auch die Monopole, dass das Impfen besser läuft, aber aus eigennützigen Gründen, nicht wegen der Menschenleben."