Schneechaos

Schneechaos

Nachbarschaftshilfe vom Bauern

Am Niederrhein ist so viel Schnee wie seit zehn Jahren nicht mehr gefallen.

Von wr

Die Räumdienste im südlichen Kreis Kleve und in Teilen der Kreise Viersen und Wesel kamen mit ihren Streufahrzeugen nicht nach. Große Überlandstraßen wie die B9 und die B510 waren lange Zeit nicht befahrbar. Viele Autos und vor allem Lkw mussten aufgrund der Schneeverwehungen und der Eisglätte aus dem Graben gezogen werden.

 

Mitunter blieben auch Fahrzeuge des Technischen Hilfswerks (THW) stecken. Landwirte - darunter viele Klein- und Mittelbauern - halfen mit ihren Traktoren beim Abschleppen oder beim Wegräumen von Schneeverwehungen. Sie kamen zu Hilfe, obwohl die Eiseskälte sie selbst auf dem eigenen Hof stark in Anspruch nahm, und z. B. die Wasserzuleitungen für die Tränken einzufrieren drohten. Bevor es in den Stall ging, haben viele erst mal dem Nachbarn die Zufahrt zur Straße frei gemacht. So konnten u. a. Hausärzte ihre Patienten besuchen, oder der Personentranport zum Impfzentrum konnte gesichert werden. Viele Menschen haben sich in den regionalen Medien für diese praktische Solidarität bedankt.

 

Auf den Dörfern war es seit jeher gang und gäbe, dass Bauern den Winterdienst übernahmen. In den Klein- und Großstädten ist heute das Dilemma, dass über Jahre mit den sogenannte „Sparprogrammen“ die Dienste verringert wurden. Als Vorwand galt dabei, dass es ja immer weniger kalte Winter gibt. In Wahrheit steckte dahinter die Umverteilungspolitik der Staatsausgaben zugunsten der Monopole und auf Kosten der Massen. Ganz ähnlich wurde im Zusammenhang von Epidemien und dem jahrelangen Abbau von Gesundheitseinrichtungen „argumentiert“. Vorsorgepolitik für die Bevölkerung sieht anders aus!