Türkei / Studierende
Erdoğan geht mit Tränengas und Panzerwagen vor
Wurden zu früheren Zeiten in der Türkei die Universitätsdirektoren hochschulintern gewählt, baut der faschistische türkische Diktator Recep Tayyip Erdoğan seit 2017 seinen Einfluss an den Universitäten über den Einsatz ihm getreuer Rektoren auf. Dies ist bereits an fast 30 Hochschulen gesehen und nun auch an der Bogazici-Universität in Istanbul – eine Universität mit linkem Ruf, in der die Lehrveranstaltungen auf Englisch abgehalten werden.
Dies ist bereits an fast 30 Hochschulen geschehen, und nun auch an der Bogazici-Universität in Istanbul – eine Universität mit linkem Ruf, in der die Lehrveranstaltungen auf Englisch abgehalten werden (Rote Fahne News berichtete mehrfach). Seit Anfang Januar 2021 gehen Studierende und Mitarbeiter der Hochschule auf die Straße, kämpfen für das bürgerlich-demokratische Recht von Hochschulwahlen, gegen Polizeiblockaden und für die Freilassung von Kommilitonen, die von der Polizei festgenommen wurden. „Ich versteh jetzt, was es heißt, seine Rechte zu verlieren“, schreibt ein Student, der drei Tage im Gefängnis verbrachte.
Eine wachsende Welle der Solidarität entwickelt sich nun mit diesem Kampf. Von den Balkonen im Stadtteil erfahren die Studierenden Unterstützung über Scheppern von Pfannen und Töpfen. Der Oberbürgermeister von Istanbul hat sich hinter die Studenten gestellt. Studierende aus anderen Städten haben sich den Protesten angeschlossen. Sinkende Umfragewerte kontert Erdoğan brutale Härte und schafft sich damit weitere Gegner.