Bergbau
Bau neuer Kali-Bergwerke in Thüringen!?
Das australische Unternehmen Davenport Ressources hat sich seit 2017 die Rechte an Teilen der Lagerstätte und den Zugang zu den Daten von Explorationsbohrungen in Thüringen gekauft. Konkret geht es um Lizenzen in Ebeleben, Mühlhausen-Nohra und dem Ohmgebirge.
Insgesamt hat es damit Anrecht auf den Raubbau an 5,25 Milliarden Tonnen Kali. Zum Vergleich: Der jährliche Bedarf an Kalisalzen in Europa liegt bei 40 Millionen. Das K+S-Werk Werra produziert um die 3,5 Millionen Tonnen jährlich. „Im optimistischen Szenario werden wir 2025/2026 die ersten Tonnen Kalisalze aus der Erde holen können“, sagt ein Davenport-Konzernsprecher¹.
Die Überproduktionskrise auf dem Mineraldüngermarkt würde sich dadurch noch weiter vertiefen.
Ob Davenport Ressources selber neue Schächte teufen wird, oder die Rechte daran verkauft, ist noch fraglich. Bergbau ist extrem kapitalintensiv und es braucht seine Zeit, bis mehrere Schächte, sowie die Infrastruktur über und unter Tage stehen. Mit seiner Marktkapitalisierung von 17 Millionen Dollar kommt Davenport Ressources da nicht weit.
Für die Konzernzentrale von K+S in Kassel erhöht diese Ankündigung den Druck – gerade vor dem Hintergrund, dass die Deutsche Prüfungsstelle für Rechnungslegung (DPR) „möglicherweise fehlerhafte Bilanzierung“ festgestellt hat. Daraufhin stürzte der Kurs der K+S-Aktie letzte Woche auf 8,38 Euro ab. Damit wurden seit ihrem Höchststand über 1,5 Mrd. Euro Kapital vernichtet².
Für die Kumpel, ihre Familien und die ganze Region ist das ein Grund mehr, sich als Bergarbeiterbewegung zusammenzuschließen. Auch die Erfahrungen der Kumpel im Ruhrgebiet sind dabei von unschätzbarem Wert.