Mittleres Rheintal
Hochwasser am Mittelrhein trifft die Bevölkerung hart
Der Mittelrhein zwischen Bacharach und Koblenz zählt nicht umsonst zu den schönsten Gegenden im Rheinland und wurde daher auch zum UNESCO-Welterbe erklärt. Die Städte, bis auf Koblenz, sind klein und zeugen noch vom Leben im Mittelalter, was die Bauwerke meist widerspiegeln. Daher ist die Erhaltung der Baustruktur auch äußerst kostenintensiv.
Was jedoch kein Reiseführer beschreibt, sind die häufigen Hochwasser und das Leben am Mittelrhein. Im Frühjahr haben wir permanente Hochwassergefahr. Von dieser sind nicht nur die Gastronomie, sondern auch Privathaushalte wie auch die Kommunen gepeinigt. Wenn es weder die Pumpen unter den Straßen, noch die aufgetürmten Sandsäcke schaffen, das Wasser abzuhalten, dann kommt es schon mal vor, das der Rhein wie hier in St. Goar bis zu 2 Meter in der Stadt steht. Die Geschäfte, aber auch die Erdgeschosse von Privathäusern sind dann geflutet.
Für den Betrachter, den „Hochwassertourist“, ein recht anschauliches Bild, dessen Auswirkungen er jedoch nicht kennen kann, da mehrere Faktoren zugleich eintreffen. Gastronomen wie auch Privatpersonen müssen in der Folge die Renovierungsarbeiten aus eigener Tasche zahlen, da keine Versicherung hierfür zuständig ist. Dazu kommen die Arbeiten der jeweiligen Kommune, die lediglich einen kleineren Betrag von den Kreisverwaltungen zurückerstattet bekommen.
Während des Hochwassers ist dann aber auch die B9, die hier am häufigst befahrene Straße, gesperrt und auch die Rheinschiffer leiden, da dann der Schifffahrtsverkehr vollkommen eingestellt ist. Von den Ungelegenheiten der anliegenden Orte, die etwas höher liegen, ganz zu schweigen, da sich deren Einwohner für ihre Einkäufe auf längere Strecken einstellen müssen.
So auch dieses Jahr. Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser. Denn die Schneefälle im Süden des Landes werden Anfang bis Mitte März zum nächsten führen. Die Zeche hierfür soll der „kleine Mann“ in Form von Renovierungen usw. zahlen.