Friedenspflicht endet
Stahltarifrunde: Am 1. März erste Verhandlung
Letzte Woche hat die Tarifkommission für die nordwestdeutsche Eisen- und Stahlindustrie ihre Forderungen für die Stahltarifrunde beschlossen und an den IG-Metall-Vorstand weitergeleitet.
Statt einer klaren Forderung für Erhöhung der Löhne und Gehälter wurde lediglich ein "Volumen" von vier Prozent gefordert. Das heißt, wie in der Metallverarbeitung sollen mit dem Volumen auch „Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung“ verrechnet werden können.
„Das entspricht überhaupt nicht der Diskussion, die wir im Betrieb geführt haben. Vier Prozent sind das Mindeste und ohne Verrechnung! Natürlich machen wir uns Sorgen um unsere Arbeitsplätze. Doch die hängen nicht von unserer Lohnerhöhung ab! Wenn wir was für unsere Arbeitsplätze tun wollen, brauchen wir eine Arbeitszeitverkürzung, aber mit vollem Lohnausgleich! Nicht dass wir die noch aus unserer eigenen Tasche zahlen sollen!“ Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung für die rund 70.000 Beschäftigten verlängert werden.
Der Arbeitgeberverband Eisen und Stahl hat die Forderungen „entschieden“ zurückgewiesen - "vollständig ausgeschlossen!"
Nicht vollständig ausgeschlossen waren allerdings die Boni-Zahlungen an den Thyssenkrupp Vorstand! „Wer spricht denn von unseren 'Substanzverlusten' und der 'gesamtwirtschaftlichen Lage' unserer Familien, die wir durch Unterbelegung, Kurzarbeit, Stress zuhause mit der Versorgung und Beschulung der Kinder, höhere Ausgaben wegen Corona usw. haben? Das muss alles mit auf unsere Rechnung!“
Die Friedenspflicht endet am 28. Februar. Am 1. März finden die ersten Verhandlungen statt. Eine gute Gelegenheit, den Verhandlungsführern gleich mal klare Kante zu zeigen!