Siemens

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Arbeiter kampfbereit für Tarifforderung und Erhalt der Ausbildungs- und Arbeitsplätze

Ca. 300 Arbeiter von Siemens Görlitz beteiligten sich gestern am Warnstreik der IG Metall. Sie kämpfen auch um den Erhalt von 130 Arbeitsplätzen (von 900) und des gemeinsamen Ausbildungszentrums (von Siemens Berlin, Leipzig, Erfurt, Görlitz, Kooperation mit Bomardier/Alstom).

Von Korrespondenz aus Reichenbach / Görlitz

Siemens macht große Profite - bisher vor allem aus fossilen Brennstoffen. Es gibt dort auch schon zukunftsweisende Technologien, wie z. B. Wasserstofftechnologie und dezentraler regenerative Energieerzeugung. Diese werden bisher aber von Siemens noch nicht eingesetzt - aus Profitgründen. Eine wichtige Forderung war deshalb: Zukunftssicherung durch die Einheit von Arbeitsplätzen und Umweltschutz. Außerdem wurde die Angleichung der Ost-Tarifverträge an die im Westen gefordert.

 

Solidaritätsdelegationen gab es von Bombardier/Alstom, dem DGB, SPD, Linkspartei und von der MLPD. Der IG-Metall-Vertreter sprach sehr kämpferisch und knüpfte an den Kampf vor vier Jahren an, als das Werk schon mal geschlossen werden sollte. Damals verhinderten das 25.000 Menschen auf dem Markt – die größte Demonstration in der Geschichte von Görlitz überhaupt. Auch damals sollten erst die Siemens-Ausbildungsplätze vernichtet werden, dann das ganze Werk. Es geht damals wie heute um die Zukunft der Menschen in der ganzen Region!

 

Als die Rednerliste erschöpft war, aber noch 20 Minuten Zeit, forderte der IG-Metall-Moderator den SPD-Kandidaten zur Bundestagswahl auf, doch ein Grußwort zu halten. Im Anschluss meldete sich ein Arbeiter mit MLPD-Plakat zu Wort. ER durfte dann nicht, weil er „seine Faust schon in den Himmel gereckt hat“ und die MLPD vorher ohne ihn zu fragen an die Arbeiter ein Flugblatt verteilt hat. Dabei hat der IG-Metall-Moderator seinen Alleinvertretungsanspruch für die Arbeiterinteressen angemeldet.

 

Das Flugblatt der MLPD wurde im Anschluss allen Arbeitern angeboten, damit sie sich ihre eigene Meinung zur MLPD und ihren Forderungen bilden konnten. Einige bedankten sich ausdrücklich für unsere Solidarität und es war klar, wir lassen uns gemeinsam nicht unterkriegen und nicht spalten, auch nicht durch den Antikommunismus!