Stuttgart
Autokorso von Daimler- und Porschebeschäftigten
Bereits am 25. Februar bildeten über 500 IG-Metallerinnen und -Metaller mit 320 Autos einen Korso. Treffpunkt war der Parkplatz unterhalb des Fernsehturms. Hier begrüßten kämpferische Vertrauensleute von Daimler Sindelfingen die ankommenden Kollegen und den roten Bus der MLPD mit einem offenen Mikrofon.
An der Diskussion beteiligte sich auch ein Vertreter der MLPD, der die Metallerinnen und Metaller beglückwünschte. „Mit dem Autokorso setzt ihr ein kämpferisches Signal gegen den provokativen Kurs von Südwestmetall. Das kann aber nur der Anfang sein, um die Kraftprobe gegen die Monopolverbände in der Tarifrunde zu gewinnen“.
Dass es um mehr geht als um höheren Lohn, diese Erkenntnis wächst auch unter Kollegen. Gleichzeitig gibt es viel Kritik an der IG-Metall-Führung, weil diese vor dem Einsatz der vollen gewerkschaftlichen Kampfkraft zurückschreckt. So wurde der Autokorso nicht breit beworben, sollte man sich dazu schriftlich anmelden usw., weshalb sich fast nur Vertrauensleute beteiligten. Auch haben sich viele Metaller im Daimler-Werk Untertürkheim gefragt, warum nicht aus dem Werk zum Cannstatter Wasen demonstriert wird? Nur bei der Kritik stehen und bei der Arbeit zu bleiben, verkennt aber die Schärfe dieser Klassenauseinandersetzung und weicht vor der eigenen Verantwortung und Initiative zurück. Im weiteren Verlauf der Tarifrunde wird das sicher positiv geklärt.
Ein wichtiger Erfolg war, dass die Kolleginnen und Kollegen der Auflage der Polizei, nur einen stillen Autokorso durchzuführen, nicht folgten. Mit lautem Hupen und per Lautsprecher machten sie die Passanten in der Stuttgarter City auf die Forderungen der Metaller aufmerksam. „Solidarisieren Sie sich mit unserem Kampf. Er ist auch im Interesse Beschäftigter anderer Branchen oder der Rentnerinnen und Rentner“. Eine Gruppe Bauarbeiter klatschte und einige Passanten zeigten den Daumen nach oben.
Auf dem Wasengelände angekommen, begrüßten Aktivisten von „Motor der Solidarität mit dem Kampf der Daimler-Arbeiter“ mit einem Transparent die Kollegen. Jetzt muss es in den Fabrikhallen heißen: „Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will!“