Buchtipp

Buchtipp

Bochumer Autorin würdigt in neuem Kinderbuch Else Hirsch

Die Bochumer Autorin Andrea Behnke berichtet in ihrem soeben erschienenen Kinderroman „Die Verknöpften“ von drei jüdischen Kindern in Bochum der späten 1930er-Jahre im Hitler-Faschismus, in deren Leben die gütige, kämpferische und antifaschistische jüdische Lehrerin Else Hirsch eine große Rolle spielt.

Korrespondenz

Ilse Hirschberg ist Else Hirsch, nach der in Bochum inzwischen eine Straße und eine Schule benannt und der ein Stolperstein sowie eine der Stelen der Erinnerung gewidmet ist. Bei den Kindern handelt es sich um Minna, Liselotte und die Nichtjüdin Hildegard, die sich selbst als „Verknöpfte“, also als unzertrennlich, beschreiben, und ihren Freund Leon, dem Liselotte später ein besonderes Geschenk macht, welches ebenfalls mit Knöpfen zu tun hat.

 

Der Hitler-Faschismus überschattet die fröhlichen Spiele und die Freundschaft der Kinder mehr und mehr. Neben ihren Eltern bzw. Großeltern haben Liselotte, Minna und Leon bald nur noch ihre Lehrerin Ilse Hirschberg als Bezugsperson. Während die Kinder fiktive Figuren sind, hat Fräulein Hirschberg mit Else Hirsch ein reales Vorbild. Else Hirsch wirkte in einer Zeit, als das Leben der Juden durch die Hitler-Faschisten zunächst massiv eingeschränkt und danach bedroht wurde.

 

Andrea Behnke beschreibt die fortschreitende Entrechtung der Juden. Der kleine Leon lebt nach dem Tod seiner Eltern bei seiner Großmutter in ärmlichen Verhältnissen. Er erfährt die Gewalt gegen Juden am eigenen Leib. Liselotte erlebt den Pogrom vom 9. November 1938 hautnah mit. Else Hirsch wurde durch die Nazis ins Ghetto Riga verschleppt und ermordet. Dieses Buch ist gerade wegen der aktuellen Rechtsentwicklung und faschistischen oder faschistoiden Regierungen in vielen Ländern sehr empfehlenswert. Erschienen im Ariella-Verlag (ISBN 978-3-945530-33-7).

 

Zu beziehen über People-to-People.