Dortmund
Erster Warnstreik bei Conti-Vitesco
Am 2. März haben sich große Teile der Frühschicht in der Produktion am Warnstreik der IG Metall beteiligt. Wesentliche Teile der Produktion bei Conti–Vitesco in Dortmund haben von 6 Uhr bis 10 Uhr gestanden.
Entscheidend dafür war die Überzeugungsarbeit durch die IG-Metall-Vertrauensleute, dass die Provokation des Unternehmerverbandes Gesamtmetall, uns für die nächsten eineinhalb Jahre eine Nullrunde zumuten zu wollen, eine entschlossene Antwort braucht.
Kollegen beteiligten sich an der Warnstreikkundgebung im „Auto-Kino“-Format aktiv. Von vielen Dortmunder und Bochumer Betrieben waren Delegationen vertreten: Conti-Vitesco, Opel, Wilo, Novoferm, KHS, … . Ein Kollege brachte mit seinem Schild die Diskussionen unter seinen Kollegen auf den Punkt: „Nullrunde oder Lohnverzicht geht gar nicht! 4 Prozent mehr Lohn – ohne Abstriche!“
„Wir IG-Metall- und ver.di-Kollegen dürfen uns nicht gegeneinander ausspielen lassen! Sondern wir sollten gemeinsam für höhere Löhne kämpfen und den Kampf um jeden Arbeitsplatz führen!“ Eine Kollegin: „Wir brauchen eine Lohnerhöhung. Wir hatten im letzten Jahr eine Minus-Runde. Keine Lohnerhöhung, und Urlaubs- und Weihnachtsgeld wurden für die Erhöhung der Kurzarbeitergeldes auf 80 Prozent benutzt. Gleichzeitig sind die Preise ständig gestiegen!“
Unter den Kollegen gab es auch Kritik an der Organisation der Warnstreik-Kundgebung. Die Auflagen der Polizei wurden genutzt, damit die selbständigen Initiativen der Kollegen behindert wurden. Ein Kollege sollte mit seinem Protest-Schild nicht durch die Auto-Reihen laufen dürfen. Auch wurde den solidarisch teilnehmenden MLPD-Genossen auf dem Parkplatz-Gelände untersagt, ihr Flugblatt zur Tarifrunde an interessierte Kollegen weiterzugeben. Den Tarifkampf werden wir natürlich unter Corona-Schutzbedingungen weiter führen, aber wir werden uns unsere demokratischen Rechte und Freiheiten nicht einschränken lassen! Einige legten deshalb das Flugblatt der MLPD schön sichtbar vorne hinter die Windschutzscheibe, um gegen diese antikommunistischen Machenschaften zu protestieren!