Philippinen

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Eine Chronologie des Staatsterrorismus in der Region Süd-Tagalog

Am 10. März erschien in dem fortschrittlichen, philippinischen Online-Magazin „Bulatlat“ ein ausführlicher Artikel zur Rolle des Major-Generals Antonio Parlade Junior. Dieser Mann ist Sprecher der berüchtigten „nationalen Task Force zur Beendigung des örtlichen kommunistischen, bewaffneten Konflikts“ (kurz NTF-ELCAC) und gleichzeitig Chef des Süd-Luzon-Kommandos.

Korrespondenz aus Heidelberg
Eine Chronologie des Staatsterrorismus in der Region Süd-Tagalog

In dem oben angeführten Artikel werden politische Morde, Menschenrechtsverletzungen, Gefangennahmen und Vertreibungen in der Region Süd-Tagalog für den Zeitraum seit Januar 2020 dokumentiert, in dem Parlade Jr. von Präsident Rodrigo Duterte zum leitenden Kommandeur der philippinischen Armee ernannt worden ist.

 

Von den außergerichtlichen Hinrichtungen sind bis zum 7. März zwanzig Menschen betroffen. Bis zum 8. August 2020 werden vier Menschen Opfer von Menschenrechtsverletzungen, einer wird im Schlaf erschossen, zwei Tote werden anonym begraben und erst später aufgefunden. Zwei Personen gelten als vermisst. Sie wurden gewaltsam entführt. Bis zum 7. März 2021 werden 39 Aktivistinnen und Aktivisten der Bauern- und Arbeiterbewegung sowie aus Menschenrechtsgruppen gefangengenommen. Hinzu kommen viele Schikanen durch die Polizei und das Militär. Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner, die sich gegen zerstörerische Großprojekte wie Staudämme, großflächigen Übertage-Bergbau und Landraub zur Wehr setzen, werden vertrieben, der Sympathie oder Mitgliedschaft für die bzw. in der CPP (Kommunistische Partei), der NPA (Neue Volksarmee) bezichtigt. Erfundene Anklagen werden oftmals von den meist nächtlich eindringenden Durchsuchungskommandos in der Abwesenheit der Bewohnerinnen und Bewohner mit platzierten Waffen oder Munition gerechtfertigt. Häuser werden abgefackelt, Ernten zerstört, die Menschen verjagt.

 

Das brutale Vorgehen des Staatsapparats in den Philippinen gegen Umweltkämpfer, Demokraten und Revolutionäre ist ein wichiger Grund, auch international die Bewegung "Gib Antikommunismus keine Chance!" voranzubringen.

 

Alleine Im Juli 2020 wurden über 3000. Bewohnerinnen und Bewohner von Sariays in Quezon mit Vertreibung bedroht, die sich gegen den Konzern San Miguel zur Wehr setzen, der in ihrer Gemeinde eine Industriezone errichten will. Das Militär beschuldigte sie, sie würden NPA-Kämpferinnen und -Kämpfer beherbergen. Und im Februar 2021 wurden 26.000 Bewohnerinnen und Bewohner von 22 Dörfern zur Flucht gezwungen, nachdem Militär-Flugzeuge Luftschläge auf die betroffenen Gemeinden durchgeführt hatten.