Leserbrief zu Kolumne von Anetta Kahane
Fakten statt Hetze
Zur Kolumne von Anetta Kahane in der Ausgabe der "Frankfurter Rundschau" vom 22. Februar schreibt ein Leser:
Der Antisemitismus war vom Mittelalter an eine Methode der Herrschenden, ihre eigene Verantwortung für gesellschaftliche Missstände auf eine Minderheit abzuschieben.
Im krassem Widerspruch zu allem, was Juden tatsächlich taten, wurde gegen sie gehetzt.
Dieselbe Methode wendet Frau Kahane in ihrer Kolumne gegenüber der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands an. Ein historisches Merkmal der kommunistischen Weltbewegung war seit ihrer Entstehung vor bald 200 Jahren der Kampf gegen den Antisemitismus. Die MLPD als „antisemitisch“ zu bezeichnen, ist wahrheitswidrig. Sie, wie Kahane es tut, in einem Atemzug mit dem IS zu nennen, ist eine üble Hetze. Väterlicherseits bin ich jüdischer Abstammung; die Familie konnte in den 1930ern emigrieren. Seit über 50 Jahren bin ich Marxist-Leninist.
Kahanes blinder Antikommunismus ist ein Verwandter des Antisemitismus. Die MLPD kämpft aus voller Überzeugung gegen beide Hetzen – und ist dabei nicht allein: Millionen Israelis – und nicht nur sie - teilen unsere Kritik an der völkerrechtswidrigen Unterdrückung der Palästinenser durch die israelische Regierung; sie sind deshalb nicht antisemitisch. Und schon Albert Einstein, Thomas Mann, Jane Fonda, Pablo Picasso und viele viele andere kritisierten den hetzerischen Antikommunismus der jeweils Herrschenden. Kahane sollte den Weg zurück zu den Fakten finden.