Brief einer Zwölfjährigen aus Kara Tepe

Brief einer Zwölfjährigen aus Kara Tepe

"Ich möchte so gerne Lehrerin oder Ärztin werden ...“

Mit diesem Bericht stellen uns unsere Partner von „Stand by me lesvos“ eine Schülerin in der selbstorganisierten „Moria Academia“ aus dem Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos vor.

Von Solidarität International Emscher-Lippe
"Ich möchte so gerne Lehrerin oder Ärztin werden ...“
Rukia und alle anderen Kinder in Flüchtlingslagern sollen ihre Träume verwirklichen können! (Foto: SI)

Sie schreiben: „Ihr Name ist Rukia und sie ist zwölf Jahre alt. Sie ist seit anderthalb Jahren in den Lagern auf Lesbos. Sie hat einen Traum. Sie lernt Englisch, Griechisch, Spanisch und Arabisch. Jetzt kann sie auch ein bisschen Deutsch und sie hilft der Lehrerin in den Klassen, die wir haben. Sie hat diesen Brief geschrieben, den wir euch vorstellen wollen. Sie schreibt: „Ich möchte Lehrerin oder Ärztin werden. Schade, wenn ich nicht beides werden kann, dann ist es OK, nur Ärztin oder nur Lehrerin zu werden. Ich möchte nach Deutschland, um dort Ärztin oder Lehrerin zu sein. Aber jetzt sitze ich in einem Zelt, in einem roten Zelt."

 

Was hat dieses zwölfjährige Mädchen schon alles erlebt, wenn sie nach einer schrecklichen Flucht jetzt schon anderthalb Jahre erst im Lager Moria, das abgebrannt ist, und jetzt in Kara Tepe lebt, wo sie die Kälte, die Stürme und unmenschliche Lebensbedingen ertragen muss. Einer EU-Politik ausgesetzt ist, die es nicht fertig bringt, die aller elementarsten Bedürfnisse der Flüchtlinge zu erfüllen. „Wie geht die griechische, deutsche, französische Regierung, wie die EU mit unseren Kindern um? Hier wird wissentlich die Kinderrechtskonvention, die am 20. November 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde, missachtet. …

 

Rukia und alle anderen Kinder in Kara Tepe oder in anderen Flüchtlingslagern müssen ihre Träume verwirklichen können. Ein weiterer Grund für den Antrag von Solidarität International an den Internationalen Strafgerichtshof. Darin wird die Chefanklägerin, Frau Fatou Ben Bensouda, aufgefordert, Ermittlungen gegen führende Persönlichkeiten der EU wie Frau Ursula von der Leyen einzuleiten, gegen diese menschenrechtsverletzende Flüchtlingspolitik.