Sindelfingen

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Kundgebung beim Warnstreik bei Daimler

Für Freitag, 5. März, hatte die IG Metall bei Daimler Sindelfingen zu einem Warnstreik unter dem Motto „Fünf vor zwölf“ aufgerufen. Um 11.55 Uhr sollten alle Kolleginnen und Kollegen der Frühschicht nach Hause gehen.

Korrespondenz
Kundgebung beim Warnstreik bei Daimler
Die drei Urnen (rf-foto)

Die Sindelfinger Gruppe der Internationalen Automobilarbeiter Koordination (IAC) plante daraufhin eine Kundgebung vor dem Werkstor 5. Sie lud auch andere Organisationen, wie den Frauenverband Courage und die MLPD ein, sich daran zu beteiligen.

 

Anke Jäckh, IAC-Koordinatorin, die lange Jahre IG-Metall-Vertrauensfrau und Betriebsrätin bei Daimler Sindelfingen war und für die Internationalistische Liste/MLPD zum Bundestag kandidiert, begrüßte die Kollegen. Sie begrüßte auch, dass es erste Aktionen zur Tarifrunde gibt, machte aber klar, dass das nur der Anfang sein kann. Wir brauchen die ganze Kampfkraft mit einem richtigen Streik, um die Forderungen durchzusetzen, die wir brauchen; d. h. die vollen 4 Prozent Lohnerhöhung und die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich.

 

Als gute Aktion zeigte sich die symbolische Urabstimmung über einen Streik. Die Kollegen konnten wählen, in welche von drei bereitgestellten „Urnen“ sie ihren Stimmzettel einwerfen wollten: Erstens: „Ja - Streik unbefristet“,; Zweitens: „24 Stunden Warnstreik“; Drittens: „Streik erst wenn Verhandlungen scheitern“. Von 21 Kollegen, die mitmachten, entschied sich eine klare Mehrheit von 16 für Urne Eins. Für Zwei waren Fünf. Für Drei gab es keine Stimme sondern den Kommentar „Dann wäre eh alles zu spät“.

 

Mehrere Kollegen berichteten am offenen Mikrofon über weitere Angriffe von Daimler. Peter Bäuerle von der MLPD Sindelfingen gab wieder, wie ihm sein Vater, der 45 Jahre bei Daimler gearbeitet hatte, schon in den 1960er-Jahren der Hochkonjunktur mit auf den Weg gab, dass solche Löhne wie damals im Kapitalismus nicht von Dauer sind, sondern man um alles kämpfen muss.