Corona

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Impferfolge in Chile

Während die deutsche Bundesregierung ein komplettes Chaos in der sogenannten „Impfstrategie“ produziert, zeigt das lateinamerikanische Chile, dass es auch anders geht.

Von Anna Bartholomé

Zu Beginn der Pandemie war Chile mit seinen knapp 19 Millionen Einwohnern besonders hart von der Corona-Krise betroffen. Aber unter Führung der Leiterin des Ärzteverbandes, Izkia Siches Pastén, wurde schon Anfang März eine Impfkampagne gestartet, Verträge mit den unterschiedlichsten Impfproduzenten wurden abgeschlossen. Jetzt konnten schon Millionen Menschen immunisiert werden. Mit 1,5 Impfdosen pro Tag und hundert Einwohnerinnen und Einwohnern hat Chile sogar Israel (mit 1,02) überholt. Deutschland hängt mit 0,27 Dosen pro Tag weit abgeschlagen in diesem Wettlauf mit dem Tod.

 

Das Land hat eine riesige Nord-Süd-Ausdehnung von über 4000 Kilometern. Es ist also auch logistisch eine Meisterleistung, wie mit Impfzentren in Fußballstadien, Parks und Schulen geimpft wird. Größtes Ansehen hat sich dafür – als Gegenbeispiel zur ultrarechte Regierung – Izkia Siches erworben. Die jetzt 35-Jährige wurde 2017 als erste Frau und erste Vertreterin der Indigenen zur Präsidentin des Ärzteverbandes gewählt. Sie kommt aus einer links stehenden Aymara-Familie und betont bescheiden immer wieder, dass das Verdienst für die raschen Impffortschritte nicht ihr zuzurechnen ist, sondern den vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.