Waldstandserhebung 2020
Nur noch 21 Prozent aller Bäume sind gesund
Vor kurzem stellte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) die „Waldzustandserhebung 2020“ vor - mit katastrophalen Zahlen: Nur noch 21 Prozent aller Bäume sind gesund!
In Deutschland ist ein Drittel der Landesfläche mit Wald bedeckt. Die häufigsten Baumarten sind Nadelbäume wie Fichte und Kiefer, dann folgen die Laubbäume mit Buchen und Eichen. Im Jahr 2012 waren noch die Hälfte der Kiefern gesund, 2020 betrug dieser Anteil 20 Prozent. Bei den Buchen sank der Anteil gesunder Bäume von 22 Prozent im Jahr 2012 auf 11 Prozent 2020.
Extreme Trockenheit verschärft das Waldsterben dramatisch
Von 245.000 Hektar toter Waldfläche in Deutschland geht das Ministerium für das Jahr 2020 aus. Im Herbst 2019 beliefen sich die Schätzungen noch auf rund 180.000 Hektar. Waldsterben wurde schon seit Anfang der 1980-er Jahre beobachtet, untersucht und bekämpft. Als Ursachen galten industrielle Giftstäube in der Luft und der entsprechende „saure Regen“. Neu an der jetzigen drastischen Zunahme des Waldsterbens ist: Die Erderwärmung hat zuletzt zu drei trockenen Sommern geführt. Es hätte jetzt von November bis März ein halbes Jahr lang durchgehend regnen müssen, um diese Trockenheit auszugleichen und den Grundwasserpegel wieder auf das vorherige Niveau anzuheben. Die Wurzeln der meisten Bäume erreichen diesen Pegel jetzt nicht mehr, erkranken und sterben. Ausnahme sind die tieferen Wurzeln der Eichen.
Ein Rebell aus Leverkusen erzählt: "Wir gehen oft, auch mit den Rotfüchsen, in den Wald. Wie schlecht es dem Wald geht, haben wir vor ein paar Jahren gemerkt – im Sommer 2018. Da war der Waldboden auf einmal voll mit Tannenzapfen. ... Und im letzten Jahr fiel die Rinde von den Bäumen ab, wie geschält. Denn trockenes Holz zieht sich zusammen, aber nicht die Rinde! Und jetzt brechen diese toten Bäume schon bei einem kleinen Sturm irgendwo in der Mitte durch."
Verrottende Bäume setzen CO2 frei
Bäume binden am meisten CO2 , wenn sie wachsen. Verrotten sie, setzen sie es wieder frei und beschleunigen so gegenwärtig die Erderwärmung. In der Analyse des Buchs „Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur" heißt es: „Die Waldvernichtung verschärft den 'unnatürlichen' vom Menschen verursachten Treibhauseffekt und wird ihrerseits durch die Klimaerwärmung vorangetrieben.“ Schon im letzten Sommer gab Hans-Georg von der Marwitz, der Vorsitzende des deutschen Waldbesitzerverbands, trocken bekannt: „Inzwischen liegen rund 160 Millionen Kubikmeter sogenanntes Schadholz herum. Das entspricht der Menge, die sonst in zwei Jahren abgeholzt wird“.
Die Regierung zahlt - für was?
Klöckner verwies stolz bei der Vorstellung ihres Schadensberichts darauf, dass insgesamt 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt würden: „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, neue Programme zu starten, mit denen schnelle Hilfe möglich ist. Sie unterstützen unsere Waldbesitzer und Forstbetriebe dabei, unsere Wälder fit für den Klimawandel zu machen.“ Was soll denn mit den 1,5 Milliarden Euro finanziert werden? Die Verhinderung trockener Sommer? "Fit" werden mit Frau Klöckners Milliarden die Kassen der großen Waldbesitzer. Erfolgversprechende Konzepte für Aufforstung müssen sich auf die Massen stützen. Die Umweltgruppe der MLPD Sonneberg hat vorgeschlagen, einen Ratschlag zur Wiederaufforstung zu machen - nicht zuletzt um den Forderungskatalog an die Landesregierung bzw. für die bundesweite Forstpolitik im Sofortprogramm der MLPD zu konkretisieren und zu erweitern.
Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?
336 Seiten
ab 13,99 €
Die Waldbesitzer
Die Hälfte des deutschen Waldes ist in Privatbesitz. Ein Drittel gehört den Bundesländern, ein Sechstel den Gemeinden. Abgesehen von 1,7 Mill. Kleinstwaldbesitzern, die im Durchschnitt 1,5 ha Wald haben und vorwiegend (ehemalige) Kleinbauern sind, gehört der überwiegende Teil großen Adelsfamilien, da diese ihren historischen Waldbesitz fast vollständig erhalten konnten. Angefangen mit der Familie Thurn und Taxis mit knapp 20.000 Hektar liest sich diese Liste wie ein Auszug aus dem deutschen Adelsregister, Hohenzollern, Waldburg, Salm, Bismarck usw usw. Sie alle kassieren gerne die 1,5 Mrd € und können sich auf weitere Milliarden freuen. Denn ihr Verbands-Vorsitzender Georg von der Marwitz, ist Bundestagsabgeordneter für die CDU seit 2009 und macht seinen Einfluss geltend.
Wälder sind unverzichtbare Ressource der Menschheit
Die immer massiver fortschreitende Vernichtung der Wälder ist einer der Hauptfaktoren des Umschlags in eine globale Umweltkatastrophe. „Jeder einzelne der Hauptfaktoren, die den Übergang in eine globale Umweltkatastrophe beschleunigen, hätte bereits existenzielle Folgen für die Menschheit, wenn er auf die dargestellte Weise und ungebremst weiter wirken kann", heißt es in "Katastrophenalarm!" "Doch zwischen den verschiedenen Hauptfaktoren besteht zusätzlich eine destruktive Wechselwirkung, die zu ihrer Verstärkung, ja teilweise Potenzierung führen muss.“ Daher:
- Aktiver Umweltschutz im Kampf gegen die Profitwirtschaft! Beseitigung der Umweltschäden auf Kosten der Verursacher!
- Weltweiter aktiver Widerstand gegen die drohende globale Umweltkatastrophe!
- Kampf für eine sozialistische Gesellschaftsordnung, in der die Einheit von Mensch und Natur gesellschaftliche Leitlinie ist!
- Macht mit in den Umweltgruppen der MLPD!