Konzentrierter, vollständiger und sofortiger Lockdown - Nicht mehrheitsfähig?

Die Leute sind empört über die steigenden Infektionszahlen, empört über das Test- und Impfdesaster der Regierenden.

Gegen alle wissenschaftliche Vernunft folgen Kanzlerin und Länderchefs den Lockerungsbefehlen aus den Konzernzentralen. Zugleich behaupten sie dabei, dass dies vor allem ja der Mehrheitswille der Bevölkerung sei. Ja, dass es womöglich, wie Bild „befürchtet“, zu Gewaltausbrüchen wegen der Einschränkungen kommen könnte.

Tatsächlich lehnen die Menschen nicht die Gesundheitsschutzmaßnahmen ab, sondern die Abwälzung auf das Leben der Massen, denen die gesamte Last der Kontaktbeschränkungen auferlegt wird; auf die Arbeiterklasse, die weiter produzieren muss und damit einem großen Ansteckungsrisiko ausgesetzt ist; und auf kleine Selbständige, die in wachsende Existenznöte geraten. Die Mehrheit der Bevölkerung befürwortet Einschränkungen für den Gesundheitsschutz und ist bereit, sie mitzutragen.

Natürlich sehnen sich alle Menschen zutiefst nach einem normalen Leben. Sie begrüßen aber noch lange nicht die brandgefährlichen Maßnahmen der monopolhörigen Bundesregierung und der nicht minder monopolhörigen Länderregierungen. Unter den Massen spricht also sehr viel für die Unterstützung der Forderung nach einem konzentrierten, vollständigen und sofortigen Lockdown – auf Kosten der Monopolprofite! Diese Maßnahme hat Aussicht auf wirklichen Erfolg, wenn sie Produktionsbetriebe, Logistik, Schulen und Kitas - in den Osterferien - einbezieht, und wenn die Zeit genutzt wird für eine richtige Impfkampagne und Ausbau der Tests. Dann kann es eine nachhaltige Öffnungsperspektive geben.

Die Forderung muss und kann deshalb nur von uns selber, in erster Linie aber von der Industriearbeiterschaft in den Großbetrieben, durchgesetzt werden. Entgegen andersartiger Meinungsmache könnten kämpfende und streikende Kolleginnen und Kollegen auf die Unterstützung der großen Mehrheit der Bevölkerung zählen.