Duisburg
Feierliches Märzgedenken in Alt-Walsum
45 Teilnehmer gedachten unter Anwendung eines guten Hygienekonzepts der Märzgefallenen von 1920 und der unter der Nazi-Diktatur gestorbenen Zwangsarbeiter von der Zeche Walsum. Viele Beiträge verdeutlichten, Erinnern und Lernen für die Zukunft gehören zusammen.
In bewegenden Worten wurde das enorme Leid deutlich, das faschistische Barbarei und Menschenverachtung über die Völker brachte. Aber auch, wie z. B. Bergarbeiter in Lohberg trotz Nazi-Terror den hungernden Zwangsarbeitern Brot zusteckten, obwohl sie selbst wenig zum Essen hatten. Theo Steegmann, ehemaliger Krupp-Betriebsrat endete sein Grußwort mit August Bebel: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen. Und wer die Gegenwart nicht versteht, kann die Zukunft nicht gestalten.“
In seinem Eingangsbeitrag verdeutlichte Wolf-Dieter Rochlitz einen roten Faden durch die Geschichte aller Arbeiteraufstände und Revolutionen der letzten 150 Jahre. Beginnend mit der Pariser Commune, die erstmals Prinzipien einer befreiten Gesellschaft entwickelte, welche bis heute allgemeine Gültigkeit haben. Er erinnerte auch daran, dass das Gedenken am 138. Todestag von Karl Marx (14. März 1883) stattfindet und von ihm der berühmte Satz stammt, dass Revolutionen Lokomotiven der Geschichte sind. Niederlagen und Verrat geben dem Kapitalismus nur zeitweiligen Aufschub. Die Arbeiter lernen mit ihren revolutionären Parteien, die eigenen Fehler und Schwächen zu überwinden. In dem Sinne gelte es, die Lehren aus der Geschichte an die Jugend weiter zu geben. Die fehlende Jugend war noch die größte Schwäche.
Die Einlader haben sich darüber Gedanken gemacht und stellten sein neues Format des 13. Märzgedenkens im kommenden Jahr vor: „Erstens, wollen wir Schulklassen gewinnen, nach den Namen der Zwangsarbeiter zu forschen und sie und ihr Schicksal vorstellen. Nichts und niemand ist vergessen! Zweitens, werden wir dann am Mahnmal eine Informations- und Gedenktafel einweihen, die über die Hintergründe des Kampfes der Roten Ruhrarmee berichtet, um die Friedhofsbesucher über die Bedeutung des Mahnmals zu informieren. 162 Euro Spenden waren dafür auch ein gutes Startkapital.