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Wieder Corona-Ausbruch beim Flugzeugbauer Airbus!

Schon Ende Januar 2021 war es bei Airbus in Hamburg zu einem Hotspot gekommen: Mindestens 27 Kollegen waren positiv getestet worden, davon fünf auf die neue Virusmutation aus Großbritannien. 520 Kolleginnen und Kollegen der vierten Endlinie wurden in eine 14-tägige Quarantäne geschickt.

Von einem Korrespondenten
Wieder Corona-Ausbruch beim Flugzeugbauer Airbus!
Airbus-Werk in Hamburg-Finkenwerder (shutterstock_1363160204 | balipadma)

In einer Extraausgabe der Kollegen Zeitung »Flugzeugbauer« wurden die sofortige Schließung von Produktion, Logistik und Verwaltung, 100-prozentige Lohnfortzahlung sowie sofortige Massentests aller Beschäftigten der Kollegen bei Zulieferbetrieben, der Familienangehörigen usw. gefordert. Ebenso die regelmäßige Veröffentlichung der Zahl der Infektionen. Aber nichts geschah!

 

Bis zum heutigen Tag leistet die Konzernspitze einen unverantwortlichen Widerstand gegen die notwendigen Gesundheitsmaßnahmen für die Belegschaft: regelmäßige Massentests gibt es nach wie vor nicht. Weiter sind die Werksfähren beim Schichtwechsel überfüllt, viele Arbeiten können nicht mit dem entsprechenden Abstand geleistet werden! Gerne wird aber der Gesundheitsschutz missbraucht, um lediglich virtuelle Betriebsversammlungen durchzuführen, die Gewerkschaftsarbeit auf digitale Formen zu beschränken und offen wie subtil gegen gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen wie Protestkundgebungen, Warnstreiks etc. zu hetzen.

 

Nun kam es zu einem weiteren größeren Coronaausbruch. Betroffen ist die Strukturmontage mit ca. 600 Kolleginnen und Kollegen. Es gibt mindestens 21 positiv getestete Kollegen! Und das v.a. mit der britischen Mutation des Coronavirus. Das entspricht einer Inzidenz von 3400! Kollegen berichten, dass derzeit mindestens zwischen 40 und 50 Kolleginnen und Kollegen im Hamburger Werk an Corona erkrankt sind. Gegenüber NDR Info verweigert der Konzern detaillierte Angaben. Ein Sprecher erklärte: »Gesundheit und Sicherheit der Menschen vor Ort hätten höchste Priorität …« Das ist an Menschenverachtung nicht zu überbieten! Gleichzeitig wird die Produktion aufrechterhalten, es wurden nur knapp 80 Kollegen in die Quarantäne geschickt. Der Maximalprfofit steht im Zentrum der Konzerninteressen – und nicht der Mensch!

 

Es ist an der Zeit: Kampfmaßnahmen in Verbindung mit der aktuellen Tarifrunde für einen sofortigen Lockdown des Hamburger Werks. 100% Lohnfortzahlung und keine faulen Tricks wie Verrechnung mit Urlaubstagen, Freischichten usw. Offenlegung aller Zahlen über Infizierung, betriebliche Hotspots und an Corona erkrankte Kolleginnen und Kollegen im ganzen Konzern.

 

Dieser Kampf kann ein wichtiges Signal für einen bundesweiten, kurzen aber effizienten Lockdown auf Kosten der Konzernprofite werden.