Antifaschismus

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Prozess gegen ‚Steeler Junge‘: Erfolg trotz Freispruch ‚zweiter Klasse‘ für Faschisten

Am 23. März 2021 fand vor dem Amtsgericht Essen-Steele ein Prozess gegen einen Anhänger der faschistischen „Steeler Jungs“ statt.

Pressemitteilung des MLPD Kreisverbands Essen / Mülheim
Prozess gegen ‚Steeler Junge‘: Erfolg trotz Freispruch ‚zweiter Klasse‘ für Faschisten
Bild von der Kundgebung (rf-foto)

Es ging um den Raub einer Fahne des Jugendverbands REBELL nach einer antifaschistischen Demonstration am 2. Januar 2020. Das Internationalistische Bündnis stellte vor dem Gerichtsgebäude mit einer Kundgebung und einem Infostand unter dem Motto „Gegen faschistische und antikommunistische Propaganda und Gewalt“ Öffentlichkeit her.

 

Der Tag war politisch ein Erfolg, auch wenn der Faschist freigesprochen wurde. Er hatte aus einer Vierergruppe heraus gehandelt und konnte nicht eindeutig identifiziert werden. Durch den Prozess kamen Faschisten der „Steeler Jungs“ das erste Mal wegen gewaltsamer Attacken vor Gericht. Bisher hatten sich jüngere Opfer nicht zu Anzeigen getraut bzw. es konnten keine Täter ermittelt werden. Es ist zu begrüßen, dass die Staatsanwaltschaft Essen hier aktiv ermittelte, im Gegensatz zu vielen anderen Anlässen.

 

Der Prozess war auch ein Musterbeispiel der bürgerlichen Justiz. Der eigentliche Vorgang, dass hier körperlich überlegene Männer jungen Antifaschistinnen nach einer Demo auflauern und sie angreifen, war gar nicht Gegenstand des Prozesses. Der Anwalt des Angeklagten verharmloste den Vorgang zur „Sachbeschädigung einer Fahnenstange, die nur ein paar Euro kostet“.

 

Die „Steeler Jungs“ waren sehr in der Defensive. Der Angeklagte Mark P. versteckte sich während des ganzen Prozesses unter seiner Kapuze (zusätzlich zur Maske). Mit juristischen Tricks und stundenlangen Vorträgen zögerte sein Anwalt M. Grünebaum den Prozessbeginn über Stunden hinaus. Dass ihm nach eigenen Aussagen ein Foto des Richters im Gespräch mit Essener Antifaschisten „zugespielt“ wurde, weist auf eine systematische Bespitzelung des Richters mit dem Ziel seiner Einschüchterung hin...  Ein skandalöser Vorgang, der weiter aufgeklärt werden muss! ...

 

Für in der antifaschistischen Arbeit entstandene Anwalts- und Prozesskosten wurden 54,80 Euro gespendet. Wer dies weiter unterstützen möchte, kann auf das folgende Konto spenden:

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Stichwort: Prozesskosten