Gedanken einer Erzieherin
Corona-Pandemie: Distanzunterricht in Schulen - und was ist mit den Kitas?
In Nordrhein-Westfalen gibt es für die erste Woche nach den Osterferien wieder Distanzunterricht aufgrund der aktuellen Entwicklung des Anstiegs der Corona-Infektionen. Die britische Mutation von Corona zeigt Wirkung mit der Erhöhung der Zahlen im März.
Das zeigen die vom Robert-Koch-Institut gemeldeten Zahlen. Dabei geht es um die 7-Tage-Inzidenz, also die Fälle pro 100.000 Einwohner und Woche. Ein Vergleich der erfassten Corona-Fälle zwischen der letzten Februar-Woche und genau einen Monat später zeigt:
- Bei den Unter-Vierjährigen lag die Inzidenz Ende März um 162 Prozent höher
- Bei den Fünf- bis Neunjährigen waren es sogar 228 Prozent
- Bei den Zehn- bis 14-Jährigen knapp 200 Prozent.
Das ist ein enormer Anstieg im März gegenüber den Vormonaten.
Welche Schlussfolgerungen werden von der Landesregierung für die Kitas gezogen? Es gibt einen reduzierten Regelbetrieb. Das heißt aber, es können weiterhin alle Kinder kommen, d. h. also 20 - 25 Kontakte in einer Gruppe - täglich! Mit einem eingeschränkten Regelbetrieb werden nicht etwa die Kontakte reduziert, nein - eingeschränkt werden die Betreuungszeiten für die Kinder. Was wiederum für viele Eltern, vor allem alleinerziehende berufstätige Mütter/Väter eine alltägliche Zerreißprobe bedeutet.
Als Lösung werden jetzt in der Woche nach den Osterferien die Selbsttest an die Kitas verteilt - für das Personal und für die Kinder. So sollen die Eltern dann ihre Kinder selber testen. Dazu gibt es dann eine Videoanleitung im Internet. Diese Tests sind schon für viele Erwachsene eine Herausforderung - das werden Kitakinder nicht lange mitmachen und wird für viele Eltern eine neue Zerreißprobe bei der Testung. Warum also werden nicht die "Lolli"- Tests oder Spucktests für die Kinder organisiert? Das ließe sich auch in den Kitas umsetzen!
Ein weiteres Dilemma ist, dass in Gelsenkirchen bisher für das pädagogische Personal (ohne Risiko!!!) nur die einfachen medizinischen Masken zur Verfügung gestellt werden, die einen geringeren Schutz als FFP2-Masken bieten. FFP 2-Masken gibt es nur für Risikomitarbeiterinnen und -mitarbeiter.
Dazu können wir Beschäftigten nur feststellen: wir haben alle ein Risiko – ob mit oder ohne Vorerkrankungen! Daher brauchen alle Beschäftigten in den Kitas FFP 2-Masken für ihre alltägliche Arbeit! Die muss der Arbeitgeber im Rahmen des Gesundheitsschutzes zur Verfügung stellen!
Bei der derzeitigen Entwicklung der Erkrankungen vor allem auch bei jüngeren Kindern muss eine Kontaktreduzierung umgesetzt werden und eine kindgerechte Testung mit "Lolli"-Tests oder Spucktests.