Esslingen
Der „Elefant in Ketten"
Vor dem Tor von Eberspächer Werk 3 weht heute ein kalter Wind.
Genauso wie im Betrieb: knapp 300 Kolleginnen und Kollegen sollen gehen, die erste Kündigungswelle ist längst raus. Wir sammeln zu zweit Unterschriften für die Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!". Mehrere unterschreiben sofort. Weil es gegen den Kapitalismus geht. Wir haben auch Diskussionen, dass einige meinen, es läge eben auch an den anderen Kollegen, dass das Werk dicht macht. Viele würden nur reden und nicht kämpfen.
Klar, wir müssen in Zukunft noch viel entschlossener und besser organisiert kämpfen. Aber dafür müssen wir uns auch unserer Stärke richtig bewusst werden. Mein Genosse sagt: "Die Arbeiter sind wie ein Elefant in Ketten". Um diese Fesseln zu sprengen, brauchen wir aber eine Perpektive. Genau um diese Grundsatzdiskussion geht es bei der Bewegung: Dass die Millionen Arbeitenden sich nicht mehr mit der Herrschaft der kleinen Schicht von Monopolkapitalisten abfinden. Dass wir eine gesellschaftliche Perpektive brauchen. Die liegt nach unserer Meinung im echten Sozialismus. Von dieser Diskussion wird uns der Antikommunismus nicht abhalten. Es fängt an zu regnen und wir müssen schon nach 25 Minuten und sieben Unterschriften einpacken. Aber nur für heute.