Schweinfurt
Forsa-Umfrage unterschlägt MLPD
Letzte Woche wurde ich ausgewählt, an einer Forsa Umfrage zu den Bundestagswahlen teilzunehmen.
Schon bei der ersten Frage: "Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre?" kam die Befragerin ins Schleudern. Die MLPD war als Antwort nicht möglich, zumindest nicht zum Ankreuzen vorhanden. Das Angebot von ihr war dann „Die Linke“ - das lehnte ich ab. Sie notierte dann die Marxistisch-Leninistisch Partei Deutschlands per Hand. Selbst bei der nächsten Frage, wen ich 2017 gewählt habe, war die Antwort MLPD nicht vorgesehen - trotz deren erfolgreicher Kandidatur. Wieder wurde die MLPD per Hand eingetragen. Ein bisschen tat mir die Kollegin schon leid, sie hatte viel Mühe, meine Meinung in das vorgefertigte Schema zu pressen.
Dann kamen verschiedene Fragen mit unterschiedlicher Zusammensetzung bei einer möglichen Direktwahl des Bundeskanzlers. Hier trat dann das Problem zutage, dass ein „ungültig Wählen“ nicht vorgesehen war, sondern nur „Nichtwähler“. Ich erklärte der Kollegin den Unterschied zwischen ungültig und nicht wählen, was sie zur Kenntnis nahm, aber etwas hilflos wirkte.
Der nächste Fragenkatalog war zum Thema, welche Geräte zur Mediennutzung im Haushalt zur Verfügung stehen. Welche Social Media-Plattformen und Streaming Dienste wie häufig genutzt werden. Im Kern ging es darum, welche Medien können und müssen genutzt werden, um Einfluss auf das Denken zu nehmen. Wo ist das Kapital zur Beeinflussung am effektivsten eingesetzt? Welche Kanäle müssen zur Beeinflussung genutzt werden?
Es war schon interessant, wie allein durch die Fragestellung oder die vorgefertigten Antworten auf die Stärkung des bürgerlichen Parlamentarismus hingelenkt wird. Selbst bei der Umfrage spielt der Antikommunismus durch das Weglassen der MLPD eine Rolle.