Gesamtmetall im Hintergrund
Metallkapitalisten in Berlin-Brandenburg mauern immer noch!
Auch die fünfte Verhandlungsrunde der IG Metall mit dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg (VME) am 27. April endete ergebnislos. Während die Kapitalisten mit Gesamtmetall als Drahtzieher nach wie vor mauern, haben die Verhandlungsführer der IG Metall einen „konstruktiven mehrstufigen Lösungskompromiss für einen ersten Schritt als Einstieg in die Angleichung unterbreitet.“¹ Den wollen die Kapitalisten vom VME zur nächsten Verhandlung am 7. Mai „prüfen und eingehend bewerten.“
Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte zeigen: Reicht man denen den kleinen Finger, nehmen sie die ganze Hand! Die Kolleginnen und Kollegen haben in Ost und West bewiesen, dass sie für ihre Forderung bereit sind, die volle gewerkschaftliche Kampfkraft einzusetzen. So fanden auch am 27. April verschiedene 24-Stunden-Warnstreiks statt, unter anderem in Leipzig bei BMW (5500 Beschäftigte) und heute in verschiedenen VW-Werken, so in Zwickau.
Schon über 1800 Solidaritätsschreiben und Besuche anderer Belegschaften oder auch der MLPD zeigen, dass es ein gemeinsamer Kampf aller Arbeiter ist. Für nächste Woche ist bereits eine dritte Warnstreikwelle geplant. Die Kapitalisten fordern provokativ einen „kostenneutralen Abschluss“. Da stellen die Herren vom Unternehmerverband wohl die Tatsachen auf den Kopf! Die Arbeiterinnen und Arbeiter „kosten“ den Kapitalisten nichts, sondern sie schaffen mehr Werte, als sie an Lohn bekommen.
Ein Kollege von VW Zwickau rechnet vor: „Drei Stunden in der Woche sind bei meinem Lohn 65,10 Euro, für die ich umsonst arbeite. Das sind im Jahr 3385 Euro. Und das seit 32 Jahren! Rechnerisch wären das über 100.000 Euro. So sieht unsere 'Kostenrechnung' aus! Wir wollen keinen Einstieg in erste Schritte! Wir haben ja wohl bewiesen, dass wir bereit sind, zu streiken!“ Dazu kommt, dass der Begriff „Angleichung“ für die Forderung nach einem tariflichen Angleichungsgeld irreführend ist. Mit dem Angleichungsgeld wäre lediglich die Ungerechtigkeit beseitigt, dass die Kolleginnen und Kollegen im Osten drei Stunden umsonst arbeiten müssen. Es bliebe aber die Ungerechtigkeit, dass sie drei Stunden länger arbeiten müssen! Die kämpfenden Metaller wollen eine echte Angleichung der Lohn- und Arbeitszeiten, für die 35-Stunden-Woche! Das nutzt auch der Vorbereitung des Kampfs um die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich in Ost und West und die Verankerung der Forderung nach einem allseitigen und vollständigen gesetzlichen Streikrecht! Dafür setzen sich besonders die Betriebsgruppen der MLPD ein.