Umwelt

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Eisschmelze, Feuer, Fluten: Die Erde vor der Profitwirtschaft retten!

Das Forschungsschiff „Polarstern“ ist seit dem 29.4. nach einer Antarktis-Expedition wieder zurück. Dr. Hartmut Hellmer, Ozeanograf und Leiter, sagte schon nach der Arktis-Expedition: „Das Eis stirbt.“

Von bsch
Eisschmelze, Feuer, Fluten: Die Erde vor der Profitwirtschaft retten!
Eisschmelze nimmt weltweit erheblich zu (shutterstock_1915589653)

Und am 30.4. gegenüber dem ZDF: „Was wir gesehen haben, sind große Veränderungen der Wassertemperatur. Und diese Unterschiede zwischen warm und kalt erhöhen sich, so dass irgendwann der Sprung von einem kalten in ein warmes System passieren wird.“

 

Von 0,8 Billionen Tonnen wuchs die Eisschmelze weltweit auf 1,3 Billionen Tonnen pro Jahr – eine Beschleunigung um 65 Prozent, die zum Anstieg des Meeresspiegels führt und viele Inseln und dicht besiedelte Küstenregionen gefährdet. Je mehr das Meereseis und die Gletscher schmelzen, umso weniger wird Sonneneinstrahlung reflektiert. Die Erwärmung der Atmosphäre beschleunigt sich. Das Meer ist Hauptnahrungsquelle für einen Großteil der Menschheit. Die Kraft zur Aufnahme von CO2 und die Produktion von Sauerstoff lässt schon deutlich nach, denn das dafür hauptverantwortliche Phytoplankton geht aufgrund der Verschmutzung und Versauerung der Weltmeere um mehr als 40 Prozent zurück.

Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?

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Gleichzeitig nehmen die wiederkehrenden Waldbrände, die früher zur Erneuerung der Wälder beitrugen, weltweit an Dauer, Ausmaß und Intensität so zu, dass sie die ungebremste Anreicherung der Atmosphäre mit CO2 und Methan noch weiter beschleunigen. Erinnert sei an die riesigen Waldbrände 2020 in Australien, in Kalifornien, Sibirien und im Amazonas-Urwald. In Kalifornien brennen die Wälder jetzt schon wieder. Umweltverbände sind sich einig, dass sie zu 75% und mehr mutwillig erzeugt wurden, um Bauland oder freie Flächen für die industrielle Landwirtschaft und den Rohstoffabbau zu gewinnen. Auch dadurch schwinden die Kräfte der Natur, CO2 zu binden und Sauerstoff zu erzeugen, bzw. die Erwärmung des Weltklimas zu stoppen oder sogar umzukehren.

 

Mark Paddingten, Mitarbeiter des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage, kommt anhand von Satellitendaten 2020 zu dem Schluss: Die Feueraktivität in der sibirischen Arktis sei derzeit „sehr ungewöhnlich“. Vor 2019 seien deutlich weniger Feuer in der Arktis aufgetreten „Üblicherweise haben sich die Brände südlich des Polarkreises ereignet.“ Eine der Folgen neben dem wochenlangen unerträglichen Smog in sibirischen Städten: Die mittlere Temperatur in der Arktis steigt etwa doppelt so schnell an wie im Rest der Welt, und die Wetterextreme nehmen zu. Lange Trockenphasen und Überschwemmungen durch langandauernde Regenfälle haben etwas mit den nachlassenden Jetstreams zu tun. Das sind sehr schnelle Windströmungen in 10 Kilometer Höhe, die früher die Wetterfronten mit größerer Geschwindigkeit um den Erdball bewegt haben.

 

Die 2014 erschienene Analyse der MLPD „Katastrophenalarm – Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" weist auf die destruktive Wechselwirkung aller Faktoren hin, die die negative Entwicklung verstärken oder gar potenzieren und den Umschlag in eine globale Umweltkatastrophe beschleunigen mit nicht rückgängig zu machenden Folgen. Verständlich ist deshalb die Freude von Umweltverbänden, Landwirten und vor allem jungen Aktivisten darüber, dass das Bundesverfassungsgericht der bisherigen Klimapolitik der Bundesregierung eine Klatsche verpasst hat.

 

Notwendige einschneidende Umweltschutzmaßnahmen fordern? Fehlanzeige. Das alleinherrschende Finanzkapital und die ihm dienenden Regierungen sind unfähig, die Probleme zu lösen. Denn mit der Neuordnung der internationalen Produktion ab den 90er Jahren ist die  „Umweltkrise, eine beschleunigte, alle grundlegenden Lelbensbedingungen des menschlichen Lebens berührende Phase der Zerstörung von Boden, Wasser Luft, Flora und Fauna“ zu einer „gesetzmäßigen Erscheinung“ des Imperialismus geworden. Der Raubbau an den natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit ist zu einer Überlebensfrage für die internationalen Monopole geworden.

 

Für die Arbeiterklasse und die Masse der Bevölkerung ist es eine Überlebensfrage geworden, die Umweltbewegung in eine gesellschaftsverändernde Kraft zu entwickeln, für eine wirklich sozialistische Gesellschaft. Mit einer führenden Rolle der Arbeiterklasse im Bündnis mit der Masse der Bevölkerung ist die revolutionäre Überwindung des Kapitalismus und der Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft möglich. Dann können wir über die Art und Weise zu leben, zu produzieren und zu konsumieren und über den von uns geschaffenen Reichtum selbst bestimmen. Die Umweltbewegung darf sich nicht mit vagen Empfehlungen auf immer neue wirkungslose Gesetzes- und Wahlversprechen und Reförmchen zufrieden geben und sie darf dem Antikommunismus keine Chance geben.