Peru

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Wütender Antikommunismus vor Stichwahl

Große Wahlbanner prangen in der peruanischen Hauptstadt Lima: „Der Kommunismus bringt Elend und Hunger“. „Tod dem Kommunsmus! Tod Castillo!“ brüllt der ultrarechte, schwer reiche Aliaga auf einer Wahlkundgebung unter dem Titel „Verteidigung der Demokratie!“

Von Anna Bartholomé
Wütender Antikommunismus vor Stichwahl
Die Corona-Pandemie trifft Peru hart (foto: Prácticas Intraescolares ( CC BY-SA 4.0))

Er sowie eine ganze Sammlungsbewegung ultrarechter und faschistoider Kräfte sammeln sich hinter der Diktatorentochter Keiko Fujimori, die bei der Wahl am 11. April auf Platz zwei, weit hinter dem Kandidaten der linken Kräfte, gelandet war und nun in der Stichwahl am 6. Juni antritt.

 

Der wütende Antikommunismus ist ihr einziges Argument – mit aus ihren Kreisen üppig spudelnden Mitteln – und doch aus einer klaren Defensive heraus. Denn Wahlsieger war überraschend der Vertreter der linksreformistischen Organisation Patria libre, Pedro Castillo, geworden. Der bescheiden auftretende Grundschullehrer hatte durch einen Lehrerstreik landesweite Bekanntheit erlangt. Weil er auch von Anhängern der ehemaligen Guerilla-Organisation „Leuchtender Pfad“ unterstützt wurde, wurde er von der Monopolpresse demagogisch in eine terroristische Ecke gestellt. Dabei konzentriert sich seine Wahlwerbung vor allem auf die Forderung nach einer neuen Verfassung und den Kampf gegen die Corona-Pandemie, die in Peru extrem grassiert. Das kleine Land mit 32 Millionen Einwohnern zählt jetzt schon 153.000 Tote. Das heißt: Einer von 200 Enwohnern fiel der Seuche zum Opfer – und noch wird kaum geimpft. Die auch von der ICOR-Organisation Bloque Popular bei den Wahlen unterstützte Kandidatin Veronica Mendoza der Gruppierung JP (Juntos por el Peru) hat Pedro Castilo jetzt die Unterstützung für den zweiten Wahlgang zugesagt.

 

Die - wie in anderen Ländern Lateinamerikas, aktuell besonders in Kolumbien – aufgewühlte Stimmung unter den Massen wird von den Marxisten-Leninisten genutzt, um den Menschen für eine klare sozialistische Orientierung zu helfen.