Düsseldorf
Üble Polizeitaktik gegen Solidaritätsdemonstration
„Free Palestine“ – „Anti-Zionismus ist nicht Anti-Semitismus“ - und Hunderte weitere selbstgemalte Schilder prägten das Bild einer Solidaritätsdemonstration mit dem palästinensischen Freiheitskampf am Pfingstsamstag in Düsseldorf.
Etwa 1200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zum Gewerkschaftshaus , 90 Prozent waren junge Leute. Sie stammen aus oder haben Wurzeln in Palästina, dem Libanon, Marokko, Syrien, Türkei und vielen anderen Ländern. Innerhalb von zwei Tagen hatten sie sich über Instagram verabredet. Die Stimmung war optimistisch- die Demo keine Sekunde leise. Rufparolen gegen den israelischen Aggressionskrieg, gegen die Mitverantwortung der Bundesregierung und gegen den massiven Polizeieinsatz schallten die Demo entlang von vorne bis hinten und wieder zurück.
Nur – dass es keine Demo war, sondern ein Protest in einem Polizeikessel. Die Polizei hatte das Straßenstück vor dem Gewerkschaftshaus von allen Seiten abgeriegelt, Pferdestaffeln, Krankenwagen und Feuerwehr, gut hundert Polizeiwagen. Allein die sichtbaren Polizeikräfte mögen schon an die 600 gewesen sein.
Die Polizei verfolgt eine Taktik, die sie vor einigen Wochen auch schon gegen eine Kurden Demonstration eingesetzt hat: Vorne und hinten und an allen Seitenstraßen die Zugänge dichtmachen, die Demonstranten zusammendrängen und dann behaupten, sie hielten die Abstandsregeln nicht ein und dürften nicht als Demo laufen.
Die Demonstranten organisierten mit Absperrbändern 10-er Reihen auf Abstand und verhielten sich durchweg diszipliniert und friedlich. Die ICOR Resolution „Verurteilt die zionistischen Aggressionen in Jerusalem und Gaza in Palästina!“ war ruck-zuck verteilt. Kaum einer kannte zuvor die revolutionäre Weltorganisation ICOR; es gab ein großes Bedürfnis nach Information und auch Austausch über die Demo hinaus.