Kolumbien
Ein Monat „Paro Nacional“ - Schluss mit der Gewalt gegen die Streikbewegung!
Seit dem 28. April 2021 demonstrierten in Kolumbien Millionen vor allem junger Leute in der Protest- und Streikbewegung des „paro nacional“.
Täglich gibt es Demonstrationen und Straßenblockaden im ganzen Land (Rote Fahne News berichtete mehrfach).
Am 26. Mai war ein weiterer landesweiter Aktionstag mit massenhafter Beteiligung. Die Bandbreite der sozialen und politischen Forderungen ist groß. Im Mittelpunkt steht aber überall, dass der staatliche Terror beendet werden muss. Am 26.5. wurde ein weiterer Jugendlicher erschossen.
Präsident Duque erklärt dem Streik den Krieg
Rote Fahne News dokumentiert Auszüge aus einem aktuellen Bericht der kolumbianischen ICOR-Partei PCCM:
Iván Duque entschied sich, dem sozialen Protest mit Militarisierung und Repression zu begegnen. (Die Machthaber) haben eine heftige Meinungskampagne gestartet, um den Streik ... zu diskreditieren. Millionen von Kolumbianern, vor allem Jugendliche, wurden zu militärischen Zielen gemacht, zum "inneren Feind", weil das nach Meinung ihrer wahnsinnigen Ideologen die Anwendung des Konzepts der "molekularen Revolution, die sich vom Kommunismus gelöst hat" sei. Aber sie sagen nichts zu den Bedingungen im Land: 100.000 Tote durch Covid19, mehr als 21 Millionen Arme, mehr als vier Millionen junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren, die keine Zukunft haben in dieser Gesellschaft der Unterdrückung und kapitalistischen Ausbeutung und faschistischen Regierung.
Die Forderungen der Volksbewegung und des Nationalen Streikkomitees (CNP) an die Regierung Duque, ohne die es keine weiteren Verhandlungen gibt, sind:
- Entmilitarisierung des sozialen Protests!
- Rückzug der Polizei und der (Sondereinheit zur Aufstandsbekämpfung) ESMAD von den Straßen!
- Anerkennung der Polizeibrutalität durch die Regierung! Anerkennung der 54 Toten und mehr als 100 Verschwundenen, der 18 vergewaltigten Frauen, von drei weiteren wegen geschlechtsbedingter Gewalt, 33 mit Augenverletzungen.
Aber während all dies diskutiert wird, geht die Repression weiter, um die Widerstandspunkte in Cali, Popayán und Bogotá zu zerschlagen. Das gewaltsame Verschwindenlassen ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Regierung von Iván Duque. Verteidigungsminister Molano und das Oberkommando müssen sich dafür verantworten. … Seit Beginn des Nationalen Streiks oder des Volksaufstandes gab es bis heute 2.800 Straßensperren, an denen 300.000 Demonstranten teilgenommen haben, von denen die Regierung sagt, dass es sich um "Gruppen von Kriminellen" handelt. ... Am 26. und 28. Mai gibt es neue Mobilisierungen im „paro nacional“, der bereits Siege errungen hat: unter anderem wurden die Steuer- und die Gesundheitsreform vorläufig gekippt und zwei Minister gestürzt.
Der ungekürzte Bericht hier auf https://www.icor.info