Georgien
Streiks weiten sich aus
Nach den Berg- und Chemiearbeitern sind in Georgien jetzt weitere Branchen und Betriebe im Streik.
Seit dem 3. Mai streiken bereits die Müller der Ozurgetischen Mühle. Das Unternehmen hat ihre Löhne um ein Drittel gekürzt - wegen Umsatzrückgang, wie es erklärte. Tatsächlich wurden die Mehlpreise dermaßen erhöht, dass Teile der Bevölkerung ihren Mehleinkauf einschränken mussten. Die Müller fordern ihren Lohn. Gespräche waren erfolglos. Der Unternehmer versuchte, Streikbrecher einzusetzen, holte dafür auch die Polizei, aber die Kollegen ließen keinen Streikbrecher durch.
Streikende widersetzen sich Angriffen auf das Streikrecht und die Gewerkschaft
Seit dem 18. März streiken auch die Kollegen des Mineralwasser-Unternehmens Borzhomi in zwei Werken und fordern, wie vor wenigen Wochen die Berg- und Chemiearbeiter, 50 Prozent Lohnerhöhung. Ihre Gewerkschaft und der Gewerkschaftsdachverband von Georgien erklärten sich solidarisch und unterstützen ihre Aktionen. Die Firma Borzhomi, die dem russischen Konzern Alfa-Gruppe gehört, erklärte, nicht zu verhandeln, die Gewerkschaft sei nur auf Sabotage aus. Die Firmenleitung forderte, dass die Kollegen die Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft beenden. Das forderte die Kollegen erst recht heraus. Sie bauten Zelte vor den Werkstoren auf. Seit dem 20. Mai streiken nun auch die Kollegen des Mineralwasserherstellers Nabeglavi und stellen die gleichen Forderungen.
Zum 20. Mai rief die Kollegen und ihre Gewerkschaft zu einer Kundgebung vor den Werkstoren von Borzhomi auf. Es kamen mehrere Hundert Kollegen, darunter auch Delegationen der Bergarbeiter, der Straßenarbeiter vom chinesischen Straßenbau, die auch streiken, Ärzte und Arbeiter von der Eisenbahn.